Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Psychologie zeichnet sich (neben vielen anderen Wissenschaften) durch eine immens steigende Hypertrophie bzw. Ausdifferenzierung dieses gesellschaftlichen Subsystems aus. Dies schlägt sich in einer unüberschaubaren Anzahl von Fachzeitschriften respektive wissenschaftlichen Artikeln nieder, die zudem meist eine recht geringe Rezipierungs- sowie Replikationsquote aufweisen. Dies impliziert eine häufig als frustrierend empfunde Form der wissenschaftlichen Sozialisation, die dem einzelnen Forscher eine weitgehende Anpassung an die vorgefundene Forschungs- bzw. Publikationslogik auferlegt, schlicht um in der wissenschaftlichen Community letztlich überhaupt wahrgenommen zu werden. Diese Praxis hat mannigfache Konsequnzen auf individueller wie systemischer Ebene und ist stets in Gefahr, dysfunktional zu werden und den zentralen Telos der Wissenschaften, die Erkenntnisgewinnung, zu verfehlen. Auch der hochrelevante Wert der Autonomie der Wissenschaft ist insbesondere in der anwendungsorientierten Psychologie durch zahlreiche Interdependenzen mit gesellschaftlichen Ansprüchen fortwährend "vom Aussterben bedroht". In der anschließenden Diskussion des Peer-Review-Mechanismus, der die Autonomie der Wissenschaft institutionell absichern soll, wird jedoch deutlich, dass sich dialektische Spannunngsverhälltnisse konstituieren lassen, die eine vollständige Autonomie trotz ihrer Bedeutsamkeit oft sekundär und teils gar illusorisch erscheinen lassen.
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