Diese Studie untersucht die Einflussfaktoren auf die Umsetzung der Menschenrechte erster Generation in ausgewählten postkommunistischen, afrikanischen und asiatischen jungen Demokratien. Basierend auf der Grundannahme, dass sowohl die staatliche Ratifizierung der internationalen Menschenrechtsnormen als auch ein vollzogener Demokratisierungsprozess notwendige Voraussetzungen für die Menschenrechtsumsetzung darstellen, sucht dieser Beitrag in jungen Demokratien unmittelbar nach der Transition nach Voraussetzungen des politisch-institutionellen, ökonomischen und kulturellen Kontextes, die für eine gute Menschenrechtspraxis förderlich oder hinderlich sind. In der ersten Phase nach der Transition der untersuchten Länder lassen sich signifikante positive Einflüsse der wirtschaftlichen Entwicklung, des Humankapitals und der Infrastruktur auf die Menschenrechtspraxis finden. Institutionelle und kulturelle Einflussfaktoren spielen, wenn überhaupt, erst in späteren Phasen nach der Transition eine Rolle. Zudem zeigen sich regionale Unterschiede in Bezug auf die Ausprägungen der Kontextfaktoren und deren Wirkung auf die Menschenrechtspraxis in jungen Demokratien.