In nur einem Jahrhundert transformierte sich Berlin mehrere Male grundlegend: von unglaublichem Wachstum über Zerstörung und anschließendem Fortbestehen als siamesischer Zwilling. Besonders die späteren dieser prägenden Phasen waren gekennzeichnet durch Stillstand oder gar Schrumpfen und stärkten die ohnehin ungewöhnliche Siedlungsform Berlins ohne klares Zentrum. Die wechselnde Dynamik ganz gegensätzlicher politischer Antriebskräfte hat eine Vielfalt an räumlichen Besonderheiten hervorgebracht, die heute gerade am Stadtrand noch nicht überformt wurden. Berlin Maps kartographiert diese Phänomene und zeigt: Die Grenze als Sonderraum ist reichhaltiger als es mittlerweile die durchgentrifizierte Beliner Innenstadt geworden ist. Und auch am Rand wächst Berlin enorm, beinah unbemerkt. Nur wer auch den Übergang zwischen Berlin und Brandenburg als Raum begreift, entdeckt die verborgenen Potenziale, die Grundlage einer qualifizierten und neuartigen Stadtentwicklung sein können. Berlin Maps rückt deshalb den Rand der Stadt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. In 18 Themenfeldern geordnet werden besondere, seltsame oder unentdeckte Phänomene Berlins kartografiert und immer gemeinsam mit dem Umland gedacht, wie zum Beispiel natürliche und künstliche Berge, Fluchttunnel und Enklaven, die 4 Mauern Berlins, Sümpfe und Moore. Architektonische Geografie, Stadtgeschichte, politische Umwälzungen, landschaftliche Räume und Kuriositäten werden in illustrativen Übersichtskarten und Einzelzeichnungen lustvoll dargestellt.
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