Die Gedichte im vorliegenden zweisprachigen Gedichtband von Jakob Wüster sind nur ein Teil des bisherigen lyrischen Schaffens des Dichters. Die Charakteristik dieser Gedichte ist, dass sich die Strophen nicht reimen und die Gedanken abstrakt sind, d. h. dass der Autor der Wirklichkeit ihren Schein entreißt (=lat. abstrahere heißt "wegziehen") und ihr seine geistige Bedeutung einhaucht. Wie schon bei seinen Bildern, die ebenfalls in diesem Gedichtband enthalten sind, so ist auch bei diesen Gedichten die Bedeutung verdeckt und muss aus dem Bergwerk der Gedanken des Autors erst herausgegraben werden. Dies bedeutet für den Leser, dass er mit einem oberflächlichen oder einmaligen Lesen keine Edelsteine bergen, sondern dass er sich mit dem Dichter in die Tiefe begeben müssen wird, wenn er etwas Wertvolles darin entdecken will. Wüsters deutschsprachige Gedichte wurden von seinem Sohn Tim Oliver Wüsterins Slowenische übersetzt.
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