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Ausgehend von der starken autobiographischen Motiviertheit der Texte, untersucht die Arbeit unter verschärften psychologischen, pädagogik- und literaturgeschichtlichen Zugriffen die Ablösung des "Bildungs-" und "Entwicklungsromans" im Adoleszenzroman mit suizidärem Ausgang. Sie zeigt - in Varianten naturalistischer, neuromantischer, reformpädagogischer und expressionistischer Gestaltung - den brüchig werdenden Aufbau von pubertären Eigenwelten, von sozialtopographischen Räumen und Selbstentwürfen zwischen Widerstand, Anpassung und Selbstaufgabe. Dabei spielen die verordneten Initiationsriten…mehr

Produktbeschreibung
Ausgehend von der starken autobiographischen Motiviertheit der Texte, untersucht die Arbeit unter verschärften psychologischen, pädagogik- und literaturgeschichtlichen Zugriffen die Ablösung des "Bildungs-" und "Entwicklungsromans" im Adoleszenzroman mit suizidärem Ausgang. Sie zeigt - in Varianten naturalistischer, neuromantischer, reformpädagogischer und expressionistischer Gestaltung - den brüchig werdenden Aufbau von pubertären Eigenwelten, von sozialtopographischen Räumen und Selbstentwürfen zwischen Widerstand, Anpassung und Selbstaufgabe. Dabei spielen die verordneten Initiationsriten im (zumeist) destruktiven Zusammenwirken von repressiver Schulhierarchie und Elternwelt die Rolle von Bildungsverhinderung. Obwohl die depressiven Entwicklungen der begabten und durch "Eigensinn" negativierten Helden von emanzipativ unterstützenden Freundesfiguren begleitet werden, setzen die Systemzwänge bürgerlicher und kirchlicher Ideologie, ignoranten Lehrertums und empathiefreier Schulverwaltung sich bis zur Ohnmacht des Individuums durch. Im didaktischen Teil wird die beträchtliche historische Fremdheit der Texte ebenso diskutiert wie ihr reiches, auch heute noch gültiges Angebot an entwicklungs- und pubertätsrelevanten Aspekten. Besonders die signifikante Funktion des Gebrauchs guter Literatur für Prozesse der Selbstfindung kann als anregender Kontrast aufgegriffen werden. Durch aktuelle produktionsorientierte Textbearbeitung werden Schüler sensibilisiert für Problemlagen im Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter.
Autorenporträt
Der Autor: Jan Ehlenberger, geboren 1973, studierte ab 1995 an der Universität Bayreuth Deutsch und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien. Nach dem Ersten Staatsexamen im Jahre 2000 arbeitete er als Lehrbeauftragter am dortigen Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Didaktik der deutschen Sprache und Literatur. Die Promotion erfolgte im Rahmen des Graduiertenstipendiums der Universität. Der Autor schloss seine Lehrerausbildung 2004 mit dem Zweiten Staatsexamen ab und unterrichtet mittlerweile an einem Gymnasium in Bayreuth.
Rezensionen
«Kurz gesagt, haben wir es mit einer gut durchdachten, methodologisch interessant konzipierten und relativ umfangreichen Studie über den deutschsprachigen Adoleszenzroman aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts zu tun.» (Agnieszka Haas, Studia Germanica Gedanensia)