Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz, Note: 1,0, Universität Münster (Institut für Landschaftsökologie), Veranstaltung: Landschaftsökologie - Feldherpetologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Das weltweite Artensterben betrifft auch in einem großen Umfang unsere heimischen Amphibien und Reptilien. Die negativen Folgen zunehmender Urbanisierung in Deutschland betreffen direkt eine große Anzahl von diesen Tierarten. Durch eine großflächige Lebensraumzerstörung, dem immer weiter zunehmenden Straßenverkehr und das Einbringen von Umweltgiften werden die Bestände der Amphibien und Reptilien immer weiter reduziert. Dabei sind diese Tierarten oft wichtige Bestandteile funktionierender Ökosysteme und deren Nahrungsnetzen. Auch die Ringelnatter (Natrix natrix) bildet da keine Ausnahme. Da Amphibien ihre Hauptnahrungsquelle darstellen, ist sie nicht nur durch die Zerstörung ihres eigenen Lebensraumes, sondern auch durch die Bestandrückgänge ihrer bevorzugten Beute stark betroffen. Die Ringelnatter gehört zur Familie der Nattern und zur Gattung der europäischen Wassernattern. Zu den 3 Vertretern dieser Gattung zählen ebenfalls die in Deutschland vorkommende Würfelnatter (Natrix tessellata) sowie die Vipernnatter (Natrix maura). Natrix natrix ist in ganz Europa - ohne die Länder Irland und Großbritannien, das nördliche Skandinavien sowie einige Mittelmeerinseln (Kreta, Malta und die Balearen) - und dazu noch in Teilen Nordwestafrikas, Kleinasiens und Westrusslands zu finden. In diesem Gebiet ist sie mit 13 Unterarten vertreten. Das Untersuchungsgebiet Davert liegt in einem Übergangsbereich der beiden Unterarten Natrix natrix natrix (Nominatform) und Natrix natrix helvetica (Barrenringelnatter), so dass Mischformen der beiden Subspecies in dieser Hybridisationszone anzutreffen sind (ECKSTEIN 1993). Die Ringelnatter bewohnt hauptsächlich feuchte Biotope in Gewässernähe (Seen, Teiche und langsam fließende Flüsse), aber auch weit davon entfernte Wälder, Moorgebiete und Parkanlagen. Voraussetzung für die Besiedlung eines Gebietes ist das Vorhandensein entsprechender Teilhabitate wie Jagdgebiete mit einer ausreichenden Anzahl an Amphibien, geeignete Sonn- und Eiablageplätze, sowie trockene und frostfreie Überwinterungs- und Ruheplätze bzw. Versteckmöglichkeiten. Diese verschiedenen Strukturen werden zwar im Tages- bzw. Jahresverlauf unterschiedlich stark und häufig frequentiert, bilden jedoch die Grundlage für jede lebens- und fortpflanzungsfähige Ringelnatterpopulation. Die Ringelnatter ist mit Abstand die häufigste Schlangenart im Bundesgebiet. Das Ziel war es, mehr Informationen zur Ökologie und den Verhaltensweisen dieser Reptilienart zu generieren.
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