Spektakuläre Unfälle in der Technik haben häufig Ermüdungsschäden als Ursache. Nach einer Studie des US-Energieministeriums gehen 90 % aller Schadensfälle von Bauteilen an Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen auf das Versagen durch Ermüdungsschäden zurück. Durch die Berechnung der Lebensdauer kann das Risiko des Versagens der Erzeugnisse jedoch stark reduziert werden. Rißwachstumsberechnungen gestatten eine Aussage zur Zeitdauer zwischen den Inspektionen. Das vorliegende Lehrbuch entstand auf der Grundlage des Skriptes zur Vorlesung "Ermüdungsfestigkeit" sowie von Weiterbildungsveranstaltungen für Ingenieure, die Doz. Dr.-Ing. Harry Naubereit an der Universität Rostock hält. Es vermittelt die Grundlagen zur Berechnung der Lebensdauer und enthält die Auswertung von Betriebsbeanspruchungen, Konzepte zur Berechnung der Lebensdauer und des Rißwachstums. Lebensdauerberechnungen für Maschinenbauteile nach der FKM-Richtlinie und der Schweißverbindungen nach der Stahlbaunorm werden dargestellt. Die Berechnungsmethoden sind für mechanisch gekerbte Bauteile und für Schweißverbindungen anwendbar. Das PC-Programm Fatigue 1.1 wurde am Institut für Technische Mechanik der Universität Rostock von Dipl.-Ing. Jan Weihert programmiert. Es ermöglicht die Berechnung der Lebensdauer und des Rißwachstums und damit der Beispiele und Aufgaben des Buches.