Nicht nur der vielbehandelte Zorn, sondern auch das Mitleid und damit innere Vorgänge und Gefühle an sich sind die Grundkonstituenten der 'Ilias' Homers. Die vorliegende Studie arbeitet die Darstellung von Gefühlen und anderen Formen der Innerlichkeit in der 'Ilias' heraus, deren Vorhandensein und deren Auswirkungen in der Forschung immer wieder kontrovers diskutiert wurden. Sie zeigt auf, wie die damaligen Schilderungen von gängigen modernen Darstellungen von Innerlichkeit abweichen, und welchen aktiven Anteil der Rezipient zur Dechiffrierung von Gefühlen leisten muss. Ausgehend von der Innerlichkeit der Figuren wird darüber hinaus ein einheitlicher Blick auf die 'Ilias' und ihre Komposition geworfen.