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Ausnahmezustand in Bayern: Eine geplante Wiederaufarbeitungsanlage für Atommüll versetzte die Oberpfalz in den 1980er Jahren in Aufregung. Eine eigentümliche Allianz aus Bürgerinitiativen, kirchlichen Kreisen, Naturschutzvereinen, Arbeiterschaft und autonomer Szene versuchte, das Projekt zu verhindern. Der Streit um die Kernkraft bedeutete für die politische Kultur der Bundesrepublik Deutschland mehr als eine bloße Auseinandersetzung um die richtige Energieversorgung und eine risikoreiche Technik: Der "Atomstaat" gefährdete Freiheit, Sicherheit und Demokratie - davon waren die…mehr

Produktbeschreibung
Ausnahmezustand in Bayern: Eine geplante Wiederaufarbeitungsanlage für Atommüll versetzte die Oberpfalz in den 1980er Jahren in Aufregung. Eine eigentümliche Allianz aus Bürgerinitiativen, kirchlichen Kreisen, Naturschutzvereinen, Arbeiterschaft und autonomer Szene versuchte, das Projekt zu verhindern. Der Streit um die Kernkraft bedeutete für die politische Kultur der Bundesrepublik Deutschland mehr als eine bloße Auseinandersetzung um die richtige Energieversorgung und eine risikoreiche Technik: Der "Atomstaat" gefährdete Freiheit, Sicherheit und Demokratie - davon waren die Atomkraftgegnerinnen und -gegner überzeugt.

Am Beispiel Wackersdorf untersucht die Historikerin Janine Gaumer die Dynamik zwischen Protest und staatlichem Handeln: Wie organisierte sich die Anti-Atomkraftbewegung und welche Strategien verfolgten ihre heterogenen Akteure? Wie reagierten die zuständigen staatlichen Instanzen und welche unterschiedlichen Rollen nahmen Gerichte, Parlamente und Verwaltungin dem Konflikt ein? Ein spannendes Stück Zeitgeschichte aus der Provinz, das ganz Deutschland in Atem hielt.
Autorenporträt
Gaumer, Janine
Janine Gaumer ist Historikerin und promovierte am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie arbeitete als Gedenkstättenpädagogin und freie Mitarbeiterin für politische Bildung. Seit 2017 ist sie für den oekom verlag tätig.