Durch aktuelle Herausforderungen wie hohe Studierendenzahlen wird es insbesondere in den großen Studiendomänen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zunehmend schwerer, die Lernbedarfe einzelner Studierender frühzeitig zu identifizieren und diese in der Lehre zu berücksichtigen. Die gleichzeitig starke Heterogenität der Studierendenschaft macht es erforderlich, Wege zu suchen, vulnerablen Gruppen über das generelle Lehrangebot hinaus spezifische Angebote zu machen, um die Studierenden adäquat zu unterstützen und somit ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen. Das Erreichen individuellen Studienerfolgs ist schließlich ein zentrales Ziel der Hochschulbildung. Eine einheitliche Definition von Studienerfolg liegt jedoch bis heute nicht vor. Die vorliegende Untersuchung fokussiert zum einen die Bildung von Studienerfolgstypologien im Bachelorstudium unter Einbezug zahlreicher Facetten von Studienerfolg, und zum anderen die Prüfung der bisherigen Forschungsbefunde hinsichtlich personenbezogener Merkmale zur Prädiktion von Studienerfolg und damit zur Identifikation vulnerabler Studierendengruppen. Die Analyse zeichnet sich insbesondere durch das ganzheitliche theoretisch-konzeptuelle Studienerfolgsverständnis aus, das empirisch mittels clusteranalytischer Verfahren einer gemeinsamen Betrachtung zugänglich gemacht wird