Wie der russische Roman hat auch die russische Lyrik weltliterarische Bedeutung. Dass selbst ihre namhaftesten Vertreter außerhalb Russlands nicht so bekannt sind wie etwa Tolstoj oder Dostoevskij, hängt mit der Schwierigkeit der Übersetzung lyrischer Werke zusammen. Dieses Buch eröffnet mit Einzelinterpretationen und einer übergreifenden Einleitung des Herausgebers nun einen repräsentativen Zugang zur russischen Lyrik. In chronologischer Folge werden 49 Gedichte von insgesamt 38 Autoren analysiert. Der Bogen spannt sich von Lomonosov und Derzavin im 18. Jahrhundert über Puskin, Lermontov und Tjutcev im 19. Jahrhundert bis zu Blok, Mandel' stam, Achmatova, Pasternak und Brodskij im 20. Jahrhundert. Schwerpunkte der Darstellung bilden Romantik und Symbolismus, zwei Epochen, die in Russland ganz im Zeichen der Lyrik stehen. In der Regel wird jeder Lyriker mit einem Gedicht vorgestellt, die herausragendsten sind mit zwei oder drei Werken vertreten. Die Texte werden im Original und in einer wörtlichen deutschen Übersetzung jeweils der Interpretation vorangestellt. Jeder Beitrag ist mit Anmerkungen und einem Literaturverzeichnis versehen.
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