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Im ersten, systematisch-theologischen Teil des Buches werden die Begriffe Glaube, Lernen und Spiritualität definiert, und ihr Verhältnis zueinander wird aufgezeigt. Es wird deutlich: Glaube ist ein Geschenk Gottes, das sich menschlichen (auch pädagogischen) Zugriffen entzieht und insofern nicht direkt lernbar ist. Er ist jedoch indirekt mit Lernprozessen verbunden, und zwar über seine konkreten Erscheinungsformen. Wo Menschen im Rahmen dieser Erscheinungsformen lernen, kann Glaube entstehen. Die Gesamtheit dieser Erscheinungsformen ist die wahrnehmbare Gestalt des Glaubens. Sie wird in diesem…mehr

Produktbeschreibung
Im ersten, systematisch-theologischen Teil des Buches werden die Begriffe Glaube, Lernen und Spiritualität definiert, und ihr Verhältnis zueinander wird aufgezeigt. Es wird deutlich: Glaube ist ein Geschenk Gottes, das sich menschlichen (auch pädagogischen) Zugriffen entzieht und insofern nicht direkt lernbar ist. Er ist jedoch indirekt mit Lernprozessen verbunden, und zwar über seine konkreten Erscheinungsformen. Wo Menschen im Rahmen dieser Erscheinungsformen lernen, kann Glaube entstehen. Die Gesamtheit dieser Erscheinungsformen ist die wahrnehmbare Gestalt des Glaubens. Sie wird in diesem Buch als Spiritualität bezeichnet. Das führt zu der These: Spirituelle Lernprozesse können den Weg für den Glauben ebnen. Im zweiten Teil werden fünf Glaubenskurse "Alpha", "Emmaus", "Spiritualität im Alltag" [ehemals Gottesdienst LEBEN], "Stufen des Lebens" und "Christ werden - Christ bleiben") als Orte für spirituelles Lernen wahrgenommen und untersucht. Die Analyse bemüht sich nicht nur um das in Texten fixierte Material, sondern auch um die Wahrnehmung aller Gestaltungs- und Inszenierungsfragen. Dabei werden vier Lernfelder identifiziert, die für die Analyse der Kurse zentrale Bedeutung haben. Es handelt sich um die Felder "Lehre", "Gemeinde", "Alltag" und "Liturgie". Die zentrale These im zweiten Teil lautet: Auf dem Weg zum Glauben brauchen Menschen 1. Gelegenheit, sich mit der christlichen Lehre als der Grammatik des Glaubens auseinander zu setzen. Sie brauchen 2. Zeit für soziale Erfahrungen in und mit christlicher Gemeinde. Sie brauchen 3. Raum, um Möglichkeiten der Alltagsbewältigung und -gestaltung kennen zu lernen (Ethik). Sie brauchen 4. Gelegenheit, die Kommunikation und die Begegnung mit Gott zu erfahren und zu gestalten (Liturgie). Im dritten Teil werden die Ergebnisse zusammengefasst und so miteinander verbunden, dass die Konturen einer "Theorie der Evangelisation" sichtbar werden, die weit über die Praxis von Glaubenskursen hinausgeht.
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Autorenporträt
Jens Martin Sautter, Dr. theol., geb. 1970; Studium in Oberursel, Mainz und Marburg, Vikariat in der Deutschsprachigen Ev. Gemeinde in Brüssel / Belgien, Promotion an der Universität Greifswald 2004; seit 2004 Pfarrvikar der EKHN in Oberhessen.