Wohnungslosigkeit und Alkoholkonsum hängen oft eng zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Wohnungslosigkeit ist häufig Folge einer Alkoholabhängigkeit und die Rückkehr in eine eigene Wohnung wird durch den hohen Alkoholkonsum meist erschwert oder ganz unmöglich. Denn die Betroffenen versuchen, ihre depravierte Lebenslage und die soziale Isolation mit Alkohol zu bewältigen, daher kann Alkoholabhängigkeit auch eine Folge von Wohnungslosigkeit sein. Diese Zielgruppe, die unter dem Oberbegriff der chronisch mehrfachbeeinträchtigten Abhängigkeitskranken einzuordnen ist, stellt komplexe Anforderungen an die verschiedenen Hilfesysteme, die mit ihnen in Berührung kommen. Da sich die Probleme auf verschiedene Lebensbereiche erstrecken, ist nicht nur ein Hilfesystem zuständig. Das komplizierte gegliederte Hilfesystem für alkoholabhängige und wohnungslose Menschen in Deutschland mit den unterschiedlichen Kostenträgern und Leistungserbringern erzeugt Schnittstellen und damit verbunden oftmals Kooperations-, Kommunikations- und Zuständigkeitsprobleme. In diesem Buch werden die Entstehungszusammenhänge von Wohnungslosigkeit und Alkoholabhängigkeit aufgezeigt. Die bestehenden Hilfestrukturen in Deutschland werden dargestellt, um zu prüfen, ob sie in ihrer aktuellen Form für eine Versorgung der Klientel geeignet und ausreichend sind. Des Weiteren werden mögliche Perspektiven für ein zukunftsfähiges Hilfesystem aufgezeigt. Um die theoretischen Aussagen von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten, wird anhand von Klienten- und Experteninterviews ein Einblick in die Praxis gewährt
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