Das Buch bietet Einblicke in die Motivlagen von Tätern und widerständigen Opfern politischer Repression im SED-Regime. Die Motivlagen werden auf der Grundlage von narrativen Interviews aus dem Archiv der Gedenkstätte Hohenschönhausen mittels der analytischen Hermeneutik untersucht. Die narrative Analyse dieser Interviews stellt bislang ein Desiderat dar. Durch die philosophische Bestimmung zentraler Begriffe wie "Motive" und "Gewissen" sowie die ideengeschichtliche Einordnung des kommunistischen Ordnungs- und Menschenbildes werden die Grundlagen für die empirische Untersuchung geschaffen. Die Auswertung der Interviews dokumentiert das eigentümliche Verhältnis von kommunistischer Diktatur und individuellem Gewissen.