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Ist es möglich, die Geschichte einer Region zu schreiben, die man nie bereist hat? In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sorgte diese Frage in ganz Westeuropa und darüber hinaus für intensive Auseinandersetzungen unter Reisenden, Historikern, Philosophen und Gelehrten benachbarter Disziplinen. Einige der wichtigsten Vertreter der europäischen Aufklärung wie Voltaire, Rousseau und Kant praktizierten eine solche Form der sesshaften Gelehrsamkeit, genauso wie zahlreiche unbekanntere Autoren. Die vorliegende Arbeit legt ihren Fokus auf Historiker, die auf der Basis gedruckter Quellen und…mehr

Produktbeschreibung
Ist es möglich, die Geschichte einer Region zu schreiben, die man nie bereist hat? In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sorgte diese Frage in ganz Westeuropa und darüber hinaus für intensive Auseinandersetzungen unter Reisenden, Historikern, Philosophen und Gelehrten benachbarter Disziplinen. Einige der wichtigsten Vertreter der europäischen Aufklärung wie Voltaire, Rousseau und Kant praktizierten eine solche Form der sesshaften Gelehrsamkeit, genauso wie zahlreiche unbekanntere Autoren. Die vorliegende Arbeit legt ihren Fokus auf Historiker, die auf der Basis gedruckter Quellen und weiterer auf Distanz verfügbarer Informationen Werke mit einem universalistischen Anspruch verfassten. Anhand mehrerer Fallstudien - ausgehend von Cornelius de Pauw, William Robertson, Johann Gottfried Herder und Julius August Remer - wird gezeigt, wie die sesshafte universale Geschichtsschreibung sowohl auf einer praktischen als auch einer diskursiven Ebene funktionierte, also, wie die Gelehrten ihre Informationen erhielten und wie sie ihre Kompetenzansprüche verteidigten. Anhand der intensiven Debatten wird so die Bedeutung der sesshaften Gelehrten für das Weltbild der europäischen Aufklärung und die Entstehung einer wissenschaftlichen Geschichtsschreibung ersichtlich.