Das Verhältnis der Menschen zu ihren Städten war seit jeher von Ambivalenz geprägt. Die Stadt erwies sich sowohl als Trägerin des Fortschritts als auch des Zerfalls. Ob aus der Perspektive der Kulturpessimisten oder der Fortschrittsoptimisten, konnte ein sozialer Wandel in der sich entwickelnden industriellen Großstadt konstatiert werden. Die Entstehung der Großstädte hing dabei eng mit der Entwicklung des Films zusammen. Er reflektierte die neuen Erfahrungen und spiegelte das urbane Lebensgefühl des Flüchtigen und Ausschnitthaften wider. Heute steht bei der Beschäftigung mit der Großstadt vor allem die Frage im Vordergrund, auf welche Weise sie angesichts der Ausdifferenzierung von Lebensmustern Orientierung und Integration bieten kann. Sich ändernde Werthaltungen, neue Lebensstile und soziale Differenzierungsprozesse prägen das Individuum und seine Erfahrung von Stadt. Die vorliegende Arbeit legt dar, welches Bild der amerikanische Film der 70er bis 90er Jahre vom Individuum inder Großstadt zeichnet und welche Ursachen für eine unterschiedliche Großstadterfahrung und für voneinander abweichende Lebensbedingungen vorliegen.