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Der allgegenwärtige Tod, ein Anlass, das Leben zu lieben? - Der slowenische Autor Boris Pahor, der fünfzehn Monate in fünf verschiedenen Konzentrationslagern überlebt hatte, ist kürzlich im Alter von 108 Jahren (!) verstorben. Sein weltweit bekanntes Meisterwerk »Nekropolis« (ursprünglich veröff entlicht 1967) wurde nun von Jurij Devetak in eine ergreifende Graphic Novel adaptiert. Seine dokumentarische Herangehensweise und sein kunstvoller Umgang mit Bild-Metaphern erzeugen lang im Gedächtnis bleibende filmische Sequenzen; Gesprächsfetzen, die Tagtraum und Bewusstseinsstrom zugleich sind.…mehr

Produktbeschreibung
Der allgegenwärtige Tod, ein Anlass, das Leben zu lieben? - Der slowenische Autor Boris Pahor, der fünfzehn Monate in fünf verschiedenen Konzentrationslagern überlebt hatte, ist kürzlich im Alter von 108 Jahren (!) verstorben. Sein weltweit bekanntes Meisterwerk »Nekropolis« (ursprünglich veröff entlicht 1967) wurde nun von Jurij Devetak in eine ergreifende Graphic Novel adaptiert. Seine dokumentarische Herangehensweise und sein kunstvoller Umgang mit Bild-Metaphern erzeugen lang im Gedächtnis bleibende filmische Sequenzen; Gesprächsfetzen, die Tagtraum und Bewusstseinsstrom zugleich sind. Bild- und Textebene fließen gekonnt ineinandern und schildern so eindrücklich die Zerrissenheit eines slowenischen Widerstandskämpfers angesichts seiner grausamen Erfahrungen während des 2. Weltkriegs und seiner späteren Erinnerungsversuche als Holocaust-Überlebender bei der Wiederbegehung der Orte seines Schreckens. Trotz der Düsterheit erstaunt, die dieser Graphic Novel innewohnende Lebenskraft , die bei aller Hoffnungslosigkeit auch von Menschlichkeit und Solidarität im Ausweglosen zeugt.
Autorenporträt
Barbara Anderlic, geboren 1984 in Ljubljana, studierte Translationswissenschaft am Grazer ITAT. 2014 erhielt sie für das Stück Von Schablonen und Romanfiguren den exil-DramatikerInnenpreis der Wiener Wortstaetten. 2015 gewann sie mit A Continental Divide den ITI Global Playwriting Contest. Als Übersetzerin nahm sie an mehreren Werkstätten teil, u.a. in Berlin (LCB), Straelen (EÜK) und Avignon (Theater-Transfer). 2021 erschien Samira Kentrics Balkanalien: Erwachsenwerden in Zeiten des Umbruchs in ihrer Übersetzung bei Jacoby/Stuart. Als Dolmetscherin durfte Anderlic u.a. Graciela Iturbide und Mojca Kumerdej ihre Stimme leihen. 2012 war sie Mitglied der Standard-Publikumsjury bei der Viennale.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Klaus Hillenbrand staunt, wie nah Jurij Devetaks Comic-Fassung dem 1965 entstandenen Buch von Boris Pahor über das Grauen des nationalsozialistischen KZ-Systems kommt, wie weit ins Dokumentarische Devetak das Genre der Graphic Novel dehnt. Ohne Raum für Missinterpretationen zu lassen, ohne Komik, in minimalistischen Schattenrissen, erzählt Devetak laut Rezensent die Geschichte des Holocaust-Überlebenden Pahor, den bei einem Besuch der Gedenkstätte Struthof der Horror von 1944/45 erneut als Erinnerung überkommt. Textausschnitte aus Pahors Erinnerungsbuch in den Comic zu integrieren, scheint Hillenbrand eine gute Idee zu sein. Die Geschichte bleibt überhaupt möglichst nah an der Ursprungserzählung, stellt er fest. Und wie in der ursprünglichen Geschichte bleibt die Würde der Menschen gewahrt, erklärt er.

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