Neuseeland hat im Jahr 1972 als das weltweit erste und bis heute einzige Land die individuelle Schadenshaftung durch eine staatliche Unfallversicherung - das Accident Compensation Scheme - ersetzt. Das einstige Vorzeigemodell einer umfassenden Sozialversicherung sah sich bald massiven Problemen ausgesetzt: die Finanzierung des Systems gestaltete sich bald derart schwierig, dass die Ausgleichszahlungen empfindlich gekürzt werden mussten und die Rückkehr zum traditionellen Haftungsrecht gefordert wurde. Nach zahlreichen Strukturreformen ähnelt das aktuelle System seit dem Jahr 2001 wieder seiner ursprünglichen Form und gewährt sogar Schmerzensgeldzahlungen. Als die weltweit einzige echte Volksunfallversicherung bietet das System nach nunmehr über 30 Jahren Laufzeit ein interessantes Anschauungsobjekt.