Der Streit zwischen Papst und Königtum um die Investitur der Bischöfe wurde am Ende des 11. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Konflikt zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt. Vor diesem Hintergrund ist das Wirken der Pataria, einer religiösen Bewegung, in mehreren oberitalienischen Städten zu sehen. Radikale Laien nahmen in Mailand, Cremona, Piacenza und Brescia gegen den örtlichen Bischof und den jeweiligen städtischen Klerus die sittliche und religiöse Erneuerung in die eigenen Hände. Dabei nutzten sie geschickt die bestehenden frühkommunalen Strukturen für ihre Agitation und die Durchsetzung ihrer Ziele. So erfuhren die bereits bestehenden Formen gemeinschaftlicher Willensbildung und Entscheidungsfindung eine deutliche Aufwertung. Das Wirken der Pataria wurde zu einem Beschleuniger der kommunalen Entwicklung in Oberitalien.
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