Vor etwa 40 Jahren riefen die Vertreter der Tartuer und Moskauer semiotischen Schule den Begriff des 'Petersburger Textes der russischen Literatur' ins Leben. Die Diskussion über die Existenz und die möglichen Charakteristika eines analog aufgebauten Moskauer Textes erregt seither die Gemüter. In dieser Arbeit wird ein Versuch unternommen, einen solchen Text zu etablieren, und zwar unter der Berücksichtigung des zeitlichen Rahmens seiner Existenz und der Abgrenzung von den allgemeinen Klischees bei der Darstellung Moskaus. Als Grundlage der primären Analyse dient die Darstellung Moskaus in Romanen B. Pasternaks und M. Bulgakovs; die daraus gewonnenen Merkmale des Moskauer Textes werden im Folgenden bei der Untersuchung einiger Texte von V. Erofeev, Ju. Trifonov und V. Aksenov eingesetzt.