Immer wieder ist in Gesprächen über den 2. Weltkrieg zu hören und auch in mancher Publikation zu lesen, daß im Westerwald praktisch keine größeren Kriegshandlungen stattgefunden haben, daß die Region lediglich von flüchtenden deutschen Soldaten in aller Eile durchquert und anschließend von den durchmarschierenden amerikanischen Truppen fast beiläufig und kampflos in Besitz genommen wurde. Das dem keinesfalls so war, zeigt das vorliegende Buch auf, welches somit die militärischen Ereignisse im Westerwald während der Zeit des 2. Weltkrieges näher beleuchtet, ins richtige Licht rückt und ein teilweise sehr detailliertes Bild des Kriegsgeschehens in der Region zu geben versucht.Das Ausmaß der militärischen Ereignisse im Westerwald zwischen dem 01.09.1939 als dem Tag des Kriegsausbruchs und den letzten Märztagen 1945, als die Region zwischen Rhein, Lahn und Sieg von der 1. US-Armee besetzt wurde, ist durchweg als erheblich anzusehen und reicht von Dutzenden von abgestürzten deutschen sowie alliierten Militärflugzeugen über den Abschuß von mehreren hundert V2-Raketen als auch über viele hundert zivile Bombenopfer bis hin zu heftigsten Bodenkämpfen im Frühjahr 1945 insbesondere im nördlichen Teil des Westerwaldes zur Sieg hin. Auch waren im Frühjahr 1945 zahlreiche Truppenteile der Wehrmacht im Westerwald einquartiert, dessen Fläche auf die Tiefengliederung der (Kampf-) Abschnitte von den am Brückenkopf Remagen sowie entlang des Rheins verteidigenden deutschen Divisionen aufgeteilt war. Bei den Wehrmachtsangehörigen in der Region handelte es sich somit nicht nur um Angehörige von flüchtenden und lediglich auf dem Durchmarsch befindlichen Einheiten, sondern überwiegend um planmäßig stationierte, auf zahlreiche Ortschaften des Kreisgebiets verteilte und in die mit einem hohen Stellenwert der politischen und militärischen Führung Deutschlands versehene Rheinverteidigung eingebundenen Kräfte.