Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Medizin - Chirurgie, Unfall-, Sportmedizin, Note: 1,0, Deutsche Sporthochschule Köln (unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Im Rahmen dieser Untersuchungsreihe wurden in einem Zeitraum von 18 Monaten in einer randomisierten, kombinierten Quer- und Längsschnittstudie 50 Patienten mit operativ versorgter vorderer Kreuzbandruptur in der 8., 12. und 24. postoperativen Woche ganganalytisch untersucht. Insgesamt nahmen 33 Männer mit einem Durchschnittsalter von 27,7 Jahren sowie 17 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 26,4 Jahren an der Untersuchungsreihe teil. Die Teilnehmerzahl reduzierte sich zum 2. Test auf 35 Patienten bzw. 19 Patienten im 3. Test. Als Kontrollgruppe diente ein gesundes Probandenkollektiv, bestehend aus 14 Männern mit einem Durchschnittsalter von 30,6 Jahren sowie 5 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 26,2 Jahren.
Die Bewegungsanalyse wurde bei standardisierten Geschwindigkeiten von 3 km/h und 4 km/h auf einem Laufband durchgeführt. Als Bewegungsanalysesystem wurde ein automatisches elektrooptisches Verfahren mit passiven retro-reflektierenden Markern eingesetzt. Die Ermittlung der Bodenreaktionskräfte erfolgte mittels in den Boden eingelassener Kraftmessplatten.
Die Ergebnisse der kinemetrischen Untersuchung zeigen eine signifikante Reduzierung der Standzeit auf der betroffenen Seite zu allen Testzeitpunkten sowie eine Verkürzung der Schrittlänge der betroffenen Seite im 1. und 2. Test. Die kinemetrischen Daten des Kniegelenks offenbaren ein persistierendes Streckdefizit beim Fersenkontakt sowie ein bestehendes Extensions-Flexions-Defizit in der Standphase. Die gemessenen Parameter des Sprunggelenks deuten auf eine Adaptation des maximalen Gelenkwinkels in der Standphase für beide Seiten hin. Die Hüftwinkel der gesunden Gegenseite zeigen eine deutlich stärkere Hüftextension kurz vor Ende der Standphase.
Die modifizierten Gelenkstellungen zu den unterschiedlichen Bewegungsphasen spiegeln sich in veränderten Bewegungsgeschwindigkeiten zur Aufrechterhaltung eines möglichst harmonischen Gangbildes wider.
Die dynamometrischen Messungen ergeben in der 24. postoperativen Woche noch signifikante Seitendifferenzen für die antero/posterioren Kraftparameter. Dies gilt auch für das 2. Kraftmaximum der vertikalen Kraftkomponente. Die deutlich reduzierte Ausprägung des vertikalen Drehmoments auf der betroffenen Seite erklärt sich durch eine veränderte Bewegungsstruktur mit reduzierter Innen- und Außenrotation des verletzten Beines.
Insgesamt erreicht das Gangbild der Patienten in der 24. postoperativen Woche nicht die Qualität der gesunden Kontrollgruppe und ist in zahlreichen Parametern signifikant unterschiedlich.
Die Ursachen hierfür sind in einer veränderten sensomotorischen Rückkopplung durch den Verlust propriozeptiver Afferenzen, oder auch in dem zusätzlichen Operationstrauma zu suchen.
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer messtechnischen Therapiekontrolle und betonen die Bedeutung der propriozeptiven Trainingsinhalte sowie einer speziellen Gangschulung im Rahmen der Rehabilitation.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
2.Literaturbesprechung6
2.1Das Kniegelenk als rückgekoppeltes sensomotorisches System6
2.1.1Anatomie des Kniegelenks6
2.1.1.1Die knöcherne Struktur des Kniegelenks6
2.1.1.2Der Bandapparat7
2.1.2Sensomotorische Steuerung des Kniegelenks9
2.1.2.1Mechanorezeptoren im Kniegelenk11
2.1.2.2Störung der sensomotorischen Rückkopplung nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes und Möglichkeiten zur Diagnostik14
2.1.2.3Einflussfaktoren der Sensomotorik des Kniegelenks21
2.1.3Rehabilitationskonzepte nach Kreuzbandverletzung22
2.1.3.1Biologische Aspekte der frühfunktionellen Kreuzbandrehabilitatio...
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Im Rahmen dieser Untersuchungsreihe wurden in einem Zeitraum von 18 Monaten in einer randomisierten, kombinierten Quer- und Längsschnittstudie 50 Patienten mit operativ versorgter vorderer Kreuzbandruptur in der 8., 12. und 24. postoperativen Woche ganganalytisch untersucht. Insgesamt nahmen 33 Männer mit einem Durchschnittsalter von 27,7 Jahren sowie 17 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 26,4 Jahren an der Untersuchungsreihe teil. Die Teilnehmerzahl reduzierte sich zum 2. Test auf 35 Patienten bzw. 19 Patienten im 3. Test. Als Kontrollgruppe diente ein gesundes Probandenkollektiv, bestehend aus 14 Männern mit einem Durchschnittsalter von 30,6 Jahren sowie 5 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 26,2 Jahren.
Die Bewegungsanalyse wurde bei standardisierten Geschwindigkeiten von 3 km/h und 4 km/h auf einem Laufband durchgeführt. Als Bewegungsanalysesystem wurde ein automatisches elektrooptisches Verfahren mit passiven retro-reflektierenden Markern eingesetzt. Die Ermittlung der Bodenreaktionskräfte erfolgte mittels in den Boden eingelassener Kraftmessplatten.
Die Ergebnisse der kinemetrischen Untersuchung zeigen eine signifikante Reduzierung der Standzeit auf der betroffenen Seite zu allen Testzeitpunkten sowie eine Verkürzung der Schrittlänge der betroffenen Seite im 1. und 2. Test. Die kinemetrischen Daten des Kniegelenks offenbaren ein persistierendes Streckdefizit beim Fersenkontakt sowie ein bestehendes Extensions-Flexions-Defizit in der Standphase. Die gemessenen Parameter des Sprunggelenks deuten auf eine Adaptation des maximalen Gelenkwinkels in der Standphase für beide Seiten hin. Die Hüftwinkel der gesunden Gegenseite zeigen eine deutlich stärkere Hüftextension kurz vor Ende der Standphase.
Die modifizierten Gelenkstellungen zu den unterschiedlichen Bewegungsphasen spiegeln sich in veränderten Bewegungsgeschwindigkeiten zur Aufrechterhaltung eines möglichst harmonischen Gangbildes wider.
Die dynamometrischen Messungen ergeben in der 24. postoperativen Woche noch signifikante Seitendifferenzen für die antero/posterioren Kraftparameter. Dies gilt auch für das 2. Kraftmaximum der vertikalen Kraftkomponente. Die deutlich reduzierte Ausprägung des vertikalen Drehmoments auf der betroffenen Seite erklärt sich durch eine veränderte Bewegungsstruktur mit reduzierter Innen- und Außenrotation des verletzten Beines.
Insgesamt erreicht das Gangbild der Patienten in der 24. postoperativen Woche nicht die Qualität der gesunden Kontrollgruppe und ist in zahlreichen Parametern signifikant unterschiedlich.
Die Ursachen hierfür sind in einer veränderten sensomotorischen Rückkopplung durch den Verlust propriozeptiver Afferenzen, oder auch in dem zusätzlichen Operationstrauma zu suchen.
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer messtechnischen Therapiekontrolle und betonen die Bedeutung der propriozeptiven Trainingsinhalte sowie einer speziellen Gangschulung im Rahmen der Rehabilitation.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
2.Literaturbesprechung6
2.1Das Kniegelenk als rückgekoppeltes sensomotorisches System6
2.1.1Anatomie des Kniegelenks6
2.1.1.1Die knöcherne Struktur des Kniegelenks6
2.1.1.2Der Bandapparat7
2.1.2Sensomotorische Steuerung des Kniegelenks9
2.1.2.1Mechanorezeptoren im Kniegelenk11
2.1.2.2Störung der sensomotorischen Rückkopplung nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes und Möglichkeiten zur Diagnostik14
2.1.2.3Einflussfaktoren der Sensomotorik des Kniegelenks21
2.1.3Rehabilitationskonzepte nach Kreuzbandverletzung22
2.1.3.1Biologische Aspekte der frühfunktionellen Kreuzbandrehabilitatio...
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