Angesichts zunehmender Lebenserwartung und abnehmender Wochenarbeitszeit, wodurch der Anteil der Freizeit am gesamten Zeitbudget eines Menschen wächst, gewinnt die Freizeit bzw. das Freizeitverhalten an Bedeutung. Um das weitläufige Thema Freizeitverhalten zu begrenzen, wird diese Analyse auf den Teilaspekt der Teilnahme an zehn kulturellen Aktivitäten eingegrenzt. Den Schwerpunkt der Analyse bildet die Annahme, dass das kulturelle Engagement nicht ausschließlich vom Interesse der Befragten, sondern auch von Faktoren wie Leistbarkeit, Erreichbarkeit und Zeitbudget abhängig ist. Unter diesem Aspekt wird versucht, übergreifende Muster in der kulturellen Beteiligung herauszufiltern. Zur Überprüfung, ob es spezifische Freizeitkulturen gibt, nach denen sich verschiedene Regionen unterscheiden lassen, werden bestimmte gesamtwirtschaftliche Indikatoren der jew. Länder herangezogen und mit dem kulturellen Interesse in Verbindung gesetzt. Zentrales Ergebnis der Analyse ist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle in der kulturellen Beteiligung. Markant ist auch das Ergebnis eines klaren Zusammenhanges zwischen kultureller Partizipation und der sozialen und wirtschaftlichen Lage eines Landes.