»Es sind vortreffliche Italienische Sachen daselbst«
Louise von Göchhausens Tagebuch ihrer Reise mit Herzogin Anna Amalia nach Italien vom 15. August 1788 bis 18. Juni 1790 Herausgegeben:Brandsch, Juliane
»Es sind vortreffliche Italienische Sachen daselbst«
Louise von Göchhausens Tagebuch ihrer Reise mit Herzogin Anna Amalia nach Italien vom 15. August 1788 bis 18. Juni 1790 Herausgegeben:Brandsch, Juliane
Das Reisetagebuch einer Hofdame als bedeutsames Dokument zur Biographie der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach und aufschlussreiche Quelle für das »Arkadien-Erlebnis« deutscher Reisender im 18. Jahrhundert.Aus dem Nachlass der weimarischen Hofdame Louise von Göchhausen ist ein Reisetagebuch überliefert, das diese als Begleiterin der Herzogin Anna Amalia während eines zweijährigen Aufenthaltes in Italien schrieb. Es handelt sich um eine bislang unveröffentlichte Quelle aus dem unmittelbaren Umfeld Goethes und des klassischen Weimar.Göchhausens Tagebuch erweist sich als ein…mehr
Das Reisetagebuch einer Hofdame als bedeutsames Dokument zur Biographie der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach und aufschlussreiche Quelle für das »Arkadien-Erlebnis« deutscher Reisender im 18. Jahrhundert.Aus dem Nachlass der weimarischen Hofdame Louise von Göchhausen ist ein Reisetagebuch überliefert, das diese als Begleiterin der Herzogin Anna Amalia während eines zweijährigen Aufenthaltes in Italien schrieb. Es handelt sich um eine bislang unveröffentlichte Quelle aus dem unmittelbaren Umfeld Goethes und des klassischen Weimar.Göchhausens Tagebuch erweist sich als ein Faktenjournal, das tagtäglich, zum Teil mit genauen Zeitangaben, den jeweiligen Aufenthaltsort, die Reiseetappen, Ausflüge von Rom oder Neapel aus festhält, wie auch Besuche in Museen, Kirchen, Galerien, Konzerten und Opern. Daneben werden Begegnungen mit Menschen unterschiedlichen Standes beschrieben, sowie Anmerkungen zum Wetter, zur Qualität der Wege und Herbergen, zum Essen, zur Gesundheit usw.gemacht. Schließlich gibt es auch kurze Beschreibungen von Landschaften, knappe Urteile über Werke der bildenden Kunst oder Musik, über einzelne Menschen oder den allgemeinen Volkscharakter sowie einige in Konversationen aufgenommene, amüsante Anekdoten oder witzige sprachliche Wendungen, die das Tagebuch zu einem persönlichen Schriftstück machen.Die Edition des Tagebuchs wird ergänzt durch einen umfangreichen Kommentar und ein mit biographischen Informationen versehenes Personenregister.
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Autorenporträt
Louise von Göchhausen (1752-1807) war Erste Hofdame Anna Amalias von Sachsen-Weimar-Eisenach (1739-1807). Gebildet und belesen, pflegte sie freundschaftlichen Umgang u.a. mit Goethe, Herder, Wieland, Knebel und Merck. Bekannt ist sie durch ihre Abschrift der frühen Fassung des »Faust« um 1775.
Juliane Brandsch, geb. 1958, studierte Germanistik in Leipzig; Promotion über Bezeichnungen für Bauern und Hofgesinde im Althochdeutschen. Wissenschaftliche Mitarbeiterin u.a. am »Althochdeutschen Wörterbuch«, am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und am Institut für Germanistik in Erfurt. Seit 2002 Mitarbeiterin am Goethe-Wörterbuch.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein bisschen mehr Sorgfalt bei der Präsentation, eine behutsame Modernisierung der Form - und das Buch wäre ein Schatz, meint Dieter Richter. So wie es ist, mit der originalgetreuen Reproduktion noch des unbedeutendsten Schreibfehlers, reicht es "bloß" zum Juwel Weimarer Klassik. Und ob das eine Menge ist! Zweifellos, beeilt sich der Rezensent zu versichern, handelt es sich bei dem Tagebuch der Louise von Göchhausen über ihre zwei Jahre dauernde Italienreise an der Seite Anna Amalias um eine so vergnügliche wie aufschlussreiche Lektüre. Richter lernt den Reisebetrieb von 1788 kennen, lauscht landeskundlichen wie sprachlichen Details und fühlt sich dabei weder von etwaigen literarischen Ambitionen noch von vermeintlich großen Gefühlen oder Gedanken der Verfasserin gestört. Die festgehaltenen Miniaturen aber bringen die Fantasie des Rezensenten in Gang. Unterstützt durch den "üppigen" Kommentar lässt er ihr freien Lauf.