"Paradoxerweise manifestiert sich der Generationskonflikt in völliger Übereinstimmung: die Kinder wollen nicht reden, die Eltern nicht zuhören." (Andrzej Majewski)
Sollte man Weihnachten ohne die Familie feiern? Genau diese Frage stellt sich Alessandra, gebürtige Italienerin, die mit Thomas und 2
kleinen Kindern Noah und Emma in Berlin lebt. Wie jedes Jahr soll es an Weihnachten zur Familie nach…mehr"Paradoxerweise manifestiert sich der Generationskonflikt in völliger Übereinstimmung: die Kinder wollen nicht reden, die Eltern nicht zuhören." (Andrzej Majewski)
Sollte man Weihnachten ohne die Familie feiern? Genau diese Frage stellt sich Alessandra, gebürtige Italienerin, die mit Thomas und 2 kleinen Kindern Noah und Emma in Berlin lebt. Wie jedes Jahr soll es an Weihnachten zur Familie nach Italien gehen, doch in diesem Jahr hat Alessandra keine Lust. Nicht nur das sie körperlich am Ende ist, da ihr Beruf sie nicht mehr ausfüllt und auch in ihrer Ehe kriselt es schon länger. Jedoch hat sie die Rechnung ohne Nonna Lucia gemacht, den diese fliegt heimlich still und leise zu ihrer Enkelin nach Berlin. Als sich dann wenig später unabhängig voneinander die ganze Familie ankündigt, Weihnachten in Berlin zu feiern ist das Chaos vorprogrammiert. Wie soll sie das nur hinbekommen ihre seit Jahren zerstrittene Familie zu einem gemeinsamen Weihnachtsessen zusammenzubringen?
Meine Meinung:
Eine schönes weihnachtliches Cover und eine verpackte Weihnachtsgeschichte einer italienischen Familie hat mich neugierig auf diese Geschichte gemacht. Der Schreibstil ist locker, flüssig und unterhaltsam. In erster Linie geht es um familiäre Konflikte, Streit, Eheprobleme, Weihnachten und Versöhnung. Dass die italienische Mentalität oft etwas übertrieben dargestellt wird, kommt auch in dieser Geschichte wieder zum Tragen. Dabei kann ich nicht nachvollziehen, ob sie aus der Fantasie der Autorin kommt oder es sich so oder so ähnlich wirklich zugetragen hat. Das die Feiertage um Weihnachten immer Zündstoff für familiäre Streitigkeiten sind, ist allzeit bekannt. Doch hier in diesem Buch ist es meiner Ansicht nach schon ein wenig extrem und übertrieben dargestellt. So kommt auch für mich wenig weihnachtliche Stimmung auf, was ich doch ein wenig schade fand. Lediglich die Vorbereitung des Weihnachtsessens von Nonna Lucia fand ich dann doch sehr interessant. Den hier merkt man sehr gut die italienischen Sitten und Traditionen, die bei so einem weihnachtlichen Essen unbedingt sein müssen. Die Charaktere sind mehr oder minder auf die Familie beschränkt, diese wurden aber sehr gut ausgewählt. Alles in allem blieben aber die einzelnen Personen alle ein wenig flach, was sicher an der Kürze des Buches lag. Ebenfalls wurden die einzelnen Konflikte, die schon Jahre zurücklagen relativ kurz abgehandelt. So konnte ich, als Leser manchmal nicht ganz verstehen, warum man deshalb Jahre lang unversöhnt bleiben muss. Das auch auf den Ehekonflikt von Alessandra viel zu wenig eingegangen wurde, fand ich sehr schade. Ich hätte mir auch da am Ende eine bessere Lösung gewünscht. Für mich war es eine nette Weihnachtsgeschichte, die mich allerdings nicht in weihnachtliche Stimmung brachte. Von mir gibt es dafür 3 1/2 von 5 Sterne.