In den Inflationsjahren der jungen Weimarer Republik stiegen die Diebstahls- und Hehlereizahlen sprunghaft an, weil mit dem Verfall der Währung eine Flucht in die beständigeren Sachwerte einsetzte. Laura Gorges geht diesem auch heute noch aktuellen Phänomen der Krisenkriminalität speziell für das Handelsgut Metall auf den Grund. Die lobbystarke Metallindustrie nutzte ihren politischen Einfluss, um, entgegen den Interessen des Metallhandels, den Gesetzgeber von der Verabschiedung zweier zeitlich befristeter Sondergesetze zu überzeugen, die unter anderem die fahrlässige Hehlerei von Metallgegenständen unter Strafe stellten. Wie diese ungewöhnliche Krisengesetzgebung im Kontext der besonderen sozio-ökonomischen, politischen und rechtlichen Umstände im Jahr 1923 zustande kam und welchen Einfluss sie auf andere Rechtsbereiche bis heute ausübt, ist Gegenstand dieser interdisziplinären Untersuchung. Geboren 1987; Studium der Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; 2013 Erste juristische Prüfung; Referendariat am OLG Frankfurt am Main; 2016 Zweite juristische Staatsprüfung; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsgeschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main; 2019 Promotion; seit 2018 Richterin beim Amtsgericht Darmstadt und seit Juli 2019 beim Landgericht Darmstadt.
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