Erkrankungen des blutbildenden Systems und deren Behandlung gehen mit vielen Problemen auf der physischen, psychischen und sozialen Ebene einher. Folgen sind u.a. Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit. Bis in die 90er Jahre wurde den Patienten während und nach der Therapie Ruhe und Schonung verordnet. Dabei können Sport und Bewegung als kostengünstige nicht-pharmakologische Maßnahme einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen und werden daher in der Genesungsphase und Rehabilitation immer anerkannter. Seit Mitte der 90er Jahre werden Interventionsstudien zu einem körperlichen Training während der Behandlung durchgeführt. Der Leser erhält den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Sport und Krebs bei hämatologischen Erkrankungen mit Stammzelltransplantation. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse von Studien zu Effekten von körperlicher Aktivität während der stationären und ambulanten Krankenhausbehandlung im Kontext einer Knochenmarks- oder Stammzelltransplantation. Ziel ist es, aus den Studien konkrete, statistisch abgesicherte Praxisempfehlungen abzuleiten. Als praktisches Beispiel fließen Erkenntnisse aus einer Interventionsstudie eines Tübinger Projekts mit ein. Hier sollen durch sport- und bewegungstherapeutische Übungen der Verlauf und die Folgen der Erkrankung sowie deren Behandlung gelindert werden.