Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In folgender Hausarbeit wird die im "Iwein" von Hartmann von Aue dargestellte Frauenfigur Laudine analysiert. Mit besonderem Augenmerk auf ihre Unabhängigkeit und ihre Unterdrückung werden gezielt Textpassagen aus dem Artusroman zur Hilfe genommen und mit Aussagen von Susanne Schul und Amina ¿ahinovi¿ gestärkt oder widerlegt. Zu Beginn rückt allein Königin Laudine in den Fokus und ihr zwiegespaltener Charakter wird dargelegt sowie erklärt. Auf der einen Seite ist sie durch ihre eigene starke Meinung gekennzeichnet und als Witwe steht sie auf eigenen Beinen und gibt somit ein unabhängiges als auch eigenständiges Frauenbild ab, welches zur damaligen Zeit als sehr untypisch galt. Auf der anderen Seite wird sie jedoch, vor allen vom Erzähler, in die typische Rolle der mittelalterlichen Ehefrau gedrängt, in der sie nicht fähig ist, ihre eigene Meinung auszusprechen, geschweige denn umzusetzen. Im Anschluss daran wird Laudines Verhalten im Umgang mit anderen Figuren analysiert. Hauptaugenmerk wird hierbei auf das Verhältnis zwischen ihr und dem Ritter Iwein gelegt, der später ihr Mann werden soll. Iwein hat, anders als Laudine, von Anfang an starke Gefühle für die Königin und fühlt sich stark zu ihr hingezogen, was sich mit dem Begriff der "minne" untermauern lässt. Laudine erwidert die Gefühle jedoch nicht und sieht in ihm nur Potential, um ihre Herrschaft zu sichern. Für ihre unerwiderten Gefühle lassen sich unendliche Beweise in ihrem Handeln und in ihrer Art zu sprechen wiederfinden, jedoch gibt es einige Stellen, in denen man von einer Entwicklung ihrer Liebesgefühle sprechen könnte. Dem wird in vorliegender Hausarbeit auf den Grund gegangen und verschiedene Meinungen werden gegenübergestellt und anhand Passagen analysiert. Auch Laudines Verhältnis zu ihrer privaten Dienerin Lunete wird kurz thematisiert und bietet einen Einblick in die privaten Gefühle und Gedanken einer selbstständigen Frau, die sich oftmals jedoch der Gesellschaft beugen muss. Abschließend werden die Handlungen der Königin in Vergleich zum typischen Frauenbild des Mittelalters gesetzt und Unterschiede aufgezeigt.
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