Giovanni Arpino (1927-1987) bezeichnete sein Schreiben als «ricerca dell'umano», als eine «Erforschung des Menschlichen». Im Vordergrund steht dabei, was eine Figur fühlt und denkt. Diese Selbsteinschätzung des bisher kaum erforschten Autors fungiert als Lektüreschlüssel der Studie, die eine textnahe Funktions- und Darstellungsanalyse der in ausgewählten Romanen dargestellten Emotionen und Selbstreflexionen vornimmt. Die Verfasserin zeigt die handlungsgenerierende, subjektkonstituierende und identitätsstiftende Funktion von Emotionen, die sich in selbstreflexiven Prozessen abbildet. Emotionen und Selbstreflexionen dienen der Erstellung eines Psycho- und Soziogramms; perspektivierendes Erzählen und Sprachbilder ergänzen sich dabei auf Darstellungsebene gegenseitig.