Jean-Marie Leclair (1697-1764) gilt anerkanntermaßen als Gründer der französischen Violinschule, der wie kein anderer die italienische Virtuosität mit dem kantablem Spiel und der Tonschönheit nach französischem Geschmack zu verbinden wusste. Vom Vater zunächst zum handfesten Beruf des Korbflechters ausgebildet, schlug der Komponist wohl schon früh eine künstlerische Laufbahn ein zunächst allerdings als Tänzer und Ballettmeister in seiner Geburtsstadt Lyon, von wo er 1722 in die norditalienische Metropole Turin wechselte. Bereits zu dieser Zeit muss er ein versierter Meister auf der Violine gewesen sein, denn ab 1726 perfektionierte er dort beim berühmten Corelli-Schüler Giovanni Battista Somis sein Geigenspiel. Zurück in Frankreich begann eine steile, vielversprechende musikalische Karriere, die 1733 in der Ernennung zum Ordinaire de la musique du Roi gipfelte, jedoch bald an Zwistigkeiten mit dem Kollegen Jean-Pierre Guignon scheiterte. Verärgert quittierte er den Dienst beim königlichen Orchester und wirkte fortan mehr oder weniger freischaffend. 1764 fand man ihn ermordet in seinem Haus auf. Mit vier weiteren Violinkonzerten Leclairs setzen die herausragende Schweizer Barockgeigerin Leila Schayegh und das La Cetra Barockorchester Basel ihre bereits hochgelobte Gesamtschau dieses ausgesprochen reizvollen aber bislang nur wenig beachteten Repertoires auf GLOSSA fort. Die Künstlerin vereint dabei als Solistin und Leiterin außergewöhnliche Musikalität und souveräne Virtuosität mit einem ebenso umfassenden wie fundierten historischen Wissen.
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1 | Concerto op 10 no 3 (D major) | ||
2 | Andante | 00:06:32 | |
3 | Allegro ma non tropo | 00:05:11 | |
4 | Concerto op 10 no 1(B flat major) | ||
5 | Andante | 00:03:43 | |
6 | Giga. Allegro ma non tropo | 00:04:53 | |
7 | Concerto op 7 no 1 (D minor) | ||
8 | Aria. Gratioso | 00:04:31 | |
9 | Vivace | 00:04:13 | |
10 | Concerto op 7 no 3 (C major) | ||
11 | Adagio | 00:05:50 | |
12 | Allegro assai | 00:04:03 |