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Die von meiner Mutter ererbte Vorliebe zum Raritätensammeln beeinflusste schon in der Schule die Wahl des einzigen mir naheliegenden Faches: Geologie. Der Entscheidungsprozess ging zeitlich einher mit der weltanschaulichen Gedankenentwicklung der Pubertätsjahre, die mich zum Anhänger der zionistischen Idee machte. Beide Gesichtspunkte entschieden 1924 meine Einwanderung ins damals britische Mandatsland Palästina, um beim Aufbau der zionistischen Siedlungen sowie ein Jahr später auch an der Hebräischen Universität mitzuwirken. Es galt also, die Universitätslaufbahn einzuschlagen und diese mit…mehr

Produktbeschreibung
Die von meiner Mutter ererbte Vorliebe zum Raritätensammeln beeinflusste schon in der Schule die Wahl des einzigen mir naheliegenden Faches: Geologie. Der Entscheidungsprozess ging zeitlich einher mit der weltanschaulichen Gedankenentwicklung der Pubertätsjahre, die mich zum Anhänger der zionistischen Idee machte. Beide Gesichtspunkte entschieden 1924 meine Einwanderung ins damals britische Mandatsland Palästina, um beim Aufbau der zionistischen Siedlungen sowie ein Jahr später auch an der Hebräischen Universität mitzuwirken. Es galt also, die Universitätslaufbahn einzuschlagen und diese mit der geologischen Exploration des Landes Israel zu verbinden. Nach Schilderung der Jugend, der Studentenzeit und der Einwanderung ins Heilige Land folgt die Beschreibung der Lehr- und Forschungstätigkeit. Zu Beginn meiner Universitätstätigkeit anno 1925 gab es für geologische Forschung und Lehre keinerlei Lehrmaterial, keine Bibliothek, keine topographischen Karten, bis Mitte der dreißiger Jahre fehlte ein motorisiertes Fahrzeug für die Feldforschung. Der chronische Geldmangel der Hebräischen Universität sowie ihr zunächst nicht besonders großes Interesse an der Einführung des Faches Geologie konnten mich nicht abhalten, durch persönliches Schnorren halbangestellte Laboranten zur Weiterbildung ins Ausland zu schicken, Erforschtes zu publizieren, mit Vorträgen an Kongressen teilzunehmen und mich in der Praxis vor allem der Grundwasser- und in späteren Jahren auch der Erdölexploration und anderen Aufträgen in der angewandten Geologie zu widmen. Das noch recht bescheidene Laboratory of Geology entwickelte sich erst in den folgenden beiden Dekaden zu einem wirklichen Institute of Geology. Mit der Gründung des Staates Israel 1948 kamen dann staatliche Aufgaben hinzu: die Schaffung des "Geological Survey", geologische Kartierung, Überwachung der Erdölkonzessionen und außer der Forschung des Grund- und Quellwassers auch die der Oberflächengewässer zwecks Errichtung des Tiberias-Jordan-Negev-Wasserkanalsystems. Das waren Arbeiten, die endlich jungen Geologie-Absolventen erstmals die Chance eines eigenen Einkommens in ihrem Fach verschafften. Die Evolution der geologischen Wissenschaft und ihre Anwendung gleicht somit in vieler Hinsicht der landwirtschaftlichen wie auch dem zunehmenden industriellen Aufbau des Landes und verdient zu Recht gleicherweise als "pioneering" angesehen zu werden. ...
Autorenporträt
Picard besuchte die Oberrealschule Konstanz, wurde 1923 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert, wanderte 1924 nach Palästina aus als Teil der zionistischen Bewegung und war 1925 bis 1933 Assistent an der Hebräischen Universität Jerusalem, wo er die Fakultät für Geologie gründete, die er aus kleinsten Anfängen und anfangs mit wenig Mitteln ausgestattet aufbauen musste. 1930 erhielt er den Dr. Sci. an der Universität London, wurde 1934 Dozent und 1937 Professor für Geologie in Jerusalem. 1950 bis 1954 war er Direktor des Geological Survey in Israel. Er befasste sich insbesondere mit Geologie und speziell Hydrogeologie von Israel (und war auf diesem Gebiet auch international als Berater in Afrika und Südamerika tätig im Rahmen der UNESCO) und befasste sich mit der Graben-Tektonik am Toten Meer. Letzteres geschah schon in Zusammenhang mit seinen geologischen Erkundungen der Gegend um Jericho, veröffentlicht 1931 (Geological researches in the Judean Desert).