Über das Exemplar Heinrich Seuses und die darin enthaltene Vita wurde in der mediävistischen Forschung viel geschrieben und gestritten. Erzählt in der Vita ein Konstanzer Mönch mit Namen Heinrich Seuse sein eigenes Leben? Oder sind die Erzählungen geschickt konstruiert, um in einem Lehrtext fiktionale Vorbilder, ideale Mönche und Nonnen vorzustellen? Die vorliegende Studie befasst sich damit, wie die Zeit- und Raumstrukturen in der Vita beschaffen sind, ob und wie sie semantisiert werden und welche Funktionen diese Strukturen in der Erzählung übernehmen. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse zeigt sich, dass es sich bei der Vita mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um eine authentische Schilderung eines Mönchlebens, sondern um einen gezielt gestalteten, fiktionalen Text handelt, der exemplarisch einen idealen Weg zu mystischer Vollkommenheit und zur rechten Gelassenheit aufzeigt.
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