Die Dichtkunst Hartmanns von Aue ist als verschiedenartig zu bewerten, da sein Repertoire sowohl Werke umfasst, die der Artusepik zugeordnet werden können, als auch Werke im Bereich der Minnelyrik, der Legendenlyrik und der Kreuzzugslyrik. Ob und inwiefern bestimmte Themen trotz dieser Diversität wiederholt in seinen Werken vorkommen und in welcher Form, ist eine interessante Frage. Eines der Themen, das von verschiedenen Literaturwissenschaftlern analysiert worden ist, ist der Minneaspekt im Werk Hartmanns. Dies hat zu unterschiedlichen Fragen und Ansichten geführt: Ist seine Auffassung zur Minne am Ende seines Lebens einer Absage an die Minne gleichzusetzen? Macht Hartmann in seinem Dichterleben diesbezüglich eine Entwicklung durch? Ändert sich seine gesellschaftliche und literarische Ansicht zur Minnethematik in der Dichtkunst mit den Erfahrungen, die er in seinem Leben macht? In dieser Studie wird anhand der Frage, inwiefern der Minnebegriff bei Hartmann von Aue als gattungsspezifisch oder als Folge seiner persönlichen Entwicklung zu betrachten ist, untersucht.
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