Wer ist Allan Williams? Das ist der Liverpooler Clubbesitzer, der zur Zeit des Mersey Rocks die Szene über die lokale Grenze hinaus geprägt hat, indem er Musiker entdeckt, gefördert und gemanaget hat. Ihm ist es auch zu verdanken, so die Graphic Novel "Liverfool", dass die Beatles von einem
untalentierten Haufen zu Ikonen der Popkultur wurden.
"Liverfool" beginnt damit, dass Beatles-Touristen…mehrWer ist Allan Williams? Das ist der Liverpooler Clubbesitzer, der zur Zeit des Mersey Rocks die Szene über die lokale Grenze hinaus geprägt hat, indem er Musiker entdeckt, gefördert und gemanaget hat. Ihm ist es auch zu verdanken, so die Graphic Novel "Liverfool", dass die Beatles von einem untalentierten Haufen zu Ikonen der Popkultur wurden.
"Liverfool" beginnt damit, dass Beatles-Touristen in Liverpool von einem gealterten Allan Williams angesprochen werden, der behauptet, eine interessante Geschichte über die "Fab Four" erzählen zu können. Es stellt sich nach anfänglichen Zweifeln heraus, dass er tatsächlich am Schicksal der Pilzköpfe beteiligt und ihr erster Manager war.
Der Autor Gihef überfrachtet die Leser nicht mit nackten Fakten, sondern verbindet diese mit einer packenden und amüsanten Geschichte über Williams und die Beatles. Die Dialoge wirken genauso lebendig wie die vom Zeichner Vanders humoristisch gestalteten Charaktere. Dagegen wirkt der realistischer illustrierte Hintergrund authentisch. Egal ob Liverpool oder Hamburg - die Straßen, die Mode, die Atmosphäre der vergangenen Zeit wird durch die gefälligen Schwarzweißbilder zu neuem Leben erweckt.
Als Bonusmaterial enthält das schön gestaltete Buch ein "Making Off". Darin beschreiben die Comicautoren ihre Recherchezeit in Liverpool, bei der sie gestehen, dass sie Williams niemals begegnet sind. Doch bis auf die erfundenen Dialoge und einzelne Szenen, halten sich Gihef und Vanders an die historischen Wahrheiten und beleuchten ein oft vergessenes Kapitel der Musikgeschichte. Zur Lektüre von "Liverfool" braucht man jedoch weder jemals einen Song der Beatles gehört zu haben, noch ein leidenschaftlicher Rock-Fan zu sein. Denn das amüsante Biopic erweist sich zugleich als packende Sozialreportage und zeitgeschichtliche Rückschau.