In einer stark männlich geprägten US-amerikanischen Politik trat Hillary Clinton 2016 als erste aussichtsreiche weibliche Präsidentschaftskandidatin an. Ihr Gegenkandidat Donald Trump nahm dies zum Anlass, im Wahlkampf wiederholt mit diffamierenden, oft sexistischen Kommentaren auf sich aufmerksam zu machen. Gender und konkret Hillary Clintons Feminität rückten damit in den Vordergrund des polarisierenden und feindseligen Wahlkampfes. Clinton stand in drei TV-Duellen ihrem Kontrahenten gegenüber und versuchte, die Bürger_innen von ihren Kompetenzen als Frau für das höchste politische Amt der USA zu überzeugen. Studien zu Wahlverhalten zeigen, dass die Entscheidung der Wähler_innen am Tag der Wahl nicht bloß davon abhängt, welche Argumente und Positionen die Politiker_innen in den Debatten anführen und vertreten. TV-Duelle nehmen verstärkt eine zentrale Rolle für den Ausgang der Wahlen ein. Dieses Buch analysiert den Genderaspekt (konkret Clintons Feminität) in den drei TV-Debatten und untersucht, inwiefern Clintons Weiblichkeit von Trump als Nachteil dargestellt, von Clinton selbst jedoch als Vorteil genutzt wurde, um rhetorisch zu punkten. Hierzu werden die Debatten- und Kommunikationsstrategien der beiden Politiker_innen systematisch analysiert.