Der in Zwickau ansässige Schocken-Warenhauskonzern zählte in den Zwanziger und frühen Dreißiger Jahren zu den größten in Deutschland. Seine besonderen Merkmale waren ein reichhaltiges und preiswertes Warenangebot mit Industrieprodukten, eine moderne Geschäftsausstattung und eine auf die Kundschaft orientierte Verkaufskultur. Einen Namen machte sich jedoch der Konzern durch die moderne Architektur seiner Neubauten. Für diese hatte er mit Erich Mendelsohn einen der bedeutendsten deutschen Architekten gewinnen können. Seit 1928 bestimmte Bernhard Sturzkopf, ein vormaliger Mitarbeiter von Walter Gropius bei der Planung und Realisierung des Bauhauses in Dessau, als künstlerischer Leiter der Schocken-Bauabteilung den Architekturstil von SCHOCKEN. Über diesen Architekten, der nach 1945 zu den bedeutendsten Industriebauern in Sachsen gehörte, war bislang wenig bekannt. Die Leser lernen seinen Lebensweg und die wichtigsten seiner eigenen Werke kennen. Diese beginnen mit dem Schocken-Warenhaus in Crimmitschau. Es folgen die Warenhaus-Erweiterungsbauten in Oelsnitz/Erzgeb. und Zwickau sowie die Ausführungsplanung des weltbekannten Schocken-Warenhauses in Chemnitz. Sein letzter Bau in Sachsen war 1959-1961 das einzige Hochhaus von Zwickau. Neben der Architektur lernen die Leser die Geschichte des Schocken-Warenhauskonzerns und seine beiden Gründer Simon und Salman Schocken kennen.