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Diego Rivera (1886-1957) gilt in Südamerika als Volksheld und als wichtigster mexikanischer Künstler. Gemeinsam mit seiner Frau Frida Kahlo widmete er sein Leben der Kunst und dem Kommunismus.Nachdem er die Jahre um 1910 in Europa verbracht hatte und dort vom Kubismus beeinflusst worden war, kehrte er nach Mexiko zurück und begann mit der Arbeit an seinen überdimensionalen Wandgemälden,die ihn berühmt machten. Mit Hilfe dieser Werke brachte er der Arbeiterklasse soziale und politische Botschaften näher und wurde inihren Reihen als Prophet gefeiert. Man lud ihn sogar in die VereinigtenStaaten…mehr

Produktbeschreibung
Diego Rivera (1886-1957) gilt in Südamerika als Volksheld und als wichtigster mexikanischer Künstler. Gemeinsam mit seiner Frau Frida Kahlo widmete er sein Leben der Kunst und dem Kommunismus.Nachdem er die Jahre um 1910 in Europa verbracht hatte und dort vom Kubismus beeinflusst worden war, kehrte er nach Mexiko zurück und begann mit der Arbeit an seinen überdimensionalen Wandgemälden,die ihn berühmt machten. Mit Hilfe dieser Werke brachte er der Arbeiterklasse soziale und politische Botschaften näher und wurde inihren Reihen als Prophet gefeiert. Man lud ihn sogar in die VereinigtenStaaten ein, um auch dort tätig zu sein Rivera sorgte für handfeste Kontroversen, als er Lenin auf einem Wandgemälde im RockefellerCenter in New York verewigte (das Bild wurde noch vor seinerFertigstellung zerstört). Riveras bedeutendstes Werk ist Detroit Industry(1932), eine Sammlung von 27 Fresken im Detroit Institute of Art in Michigan.Dieser opulente Band das erste Buch, das alle Wandgemälde Riveras präsentiert, inklusive erst kürzlich entdeckter Werke geht auf jedes Detail ein und ermöglicht so eine genaue und vielschichtige Betrachtung aller Arbeiten. Zudem enthält es eine umfangreiche Auswahl an Gemälden, alten Fotos, Dokumenten und Skizzen aus Privatsammlungen in aller Welt viele dieser Stücke waren bis dato unbekannt und zeugen von den exakten Recherchen für dieses Buch. Die Texte umfassen eine illustrierte Biografie und Essays prominenter Historiker, die jedes Wandgemälde interpretieren. Die umfangreichste Studie über Leben und Werk von Diego Rivera ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod eine längst verdiente Retrospektive!
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.03.2008

Sämtliche Allmachtsphantasien des lebenslustigen Monstermuralisten Diego Rivera
Für die Geschichte der Medizin benötigte er 120 Quadratmeter, für die Panamerikanische Einheit 175, für die Geschichte des mexikanischen Theaters 550 und für die „Visión política del pueblo mexicano” 1600. Gewöhnlich wird Kunst nicht in Quantitäten beschrieben, aber im Fall des mexikanischen Muralisten Diego Rivera (1886-1957) bleibt einem kaum etwas anderes übrig – auch der Taschen-Verlag präsentiert, zu dessen etwas verspätet begangenem 50. Todestag, Luis–Martín Lozano & Juan Rafael Coronel Riveras „Diego Rivera. Sämtliche Wandgemälde” (2008, 150 Euro) als kaum für Normalleser tragbares 674-Seiten-Monstrum. Aber schließlich ist auch ungeheuerlich, was dieses Monster der Malerei an Hauswände gepinselt hat. Rivera, der immer ein wenig im Schatten von Frida Kahlo steht, mit der er zweimal verheiratet war, kehrte 1921 nach langem Europaaufenthalt nach Mexiko heim und erhielt da schnell den Auftrag zur „Schöpfung”: „Der innere Zweifel war verschwunden, der Konflikt, der mich in Europa so quälte. Ich malte mit der gleichen Natürlichkeit, mit der ich atmete, sprach oder schwitzte. Mein Stil wurde wie ein Kind geboren, in einem Augenblick, mit dem Unterschied, dass diese Geburt nach einer qualvollen 35jährigen Schwangerschaft stattfand.” Kreatürlich unbelastet setzt Rivera ab da die verwirrendste Fülle an kaum individualisierten Menschen auf seine Gemälde und huldigt gleicherweise den Abläufen in Geschichte wie Natur. Was er sieht und was er träumt, das zwingt er zusammen. Die Invasion der Spanier in Mexiko, Unterdrückung, Feldbau, Schwerindustrie, Schwangere, Säbelgerassel, Frida Kahlo und andere geliebte Frauen, menschliche Allmachtsphantasien, kapitalistische Ausbeutung, katholische Gier, kommunistischen Widerstand. Als Rivera in den 30er Jahren fürs Rockefeller Center „Der Mensch am Scheideweg” malt und darin den verehrten Lenin unterbringt, setzen ihn die Rockefellers vor die Tür, zerstören das begonnene Werk. Aber auch die mexikanischen Kommunisten werfen den Unangepassten vor die Tür, auch Moskau wird mit diesem Monstermeister nicht glücklich, der auf den gewünschten sozialistischen Realismus mit Riverischem Surrealismus antwortet – die Gitarre spielenden Klappergerippe im mexikanischen Erziehungsministerium sind nicht nur Hommage an das große Vorbild Posada, sondern, wie auch in der großartigen „Sonntagnachmittagsträumerei”, Zentrum einer ganz besonderen, ganz aufs Materielle gerichteten Lebenslust. REINHARD BREMBECK
Die Industrie von Detroit , Nordwand (Ausschnitt), 1932-1933, Detroit, Michigan Abbildung aus dem besprochenen Band/Courtesy The Detroit Institute of Arts
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