Umgebungslärm ist störend und kann für den Menschen als gesundheitliche Gefährdung angesehen werden: So können u.a. Herz-/Kreislaufprobleme auch auf entsprechende Lärmwirkungen zurückgeführt werden. Verkehrslärm behindert insbesondere die Kommunikation und damit menschliches Zusammenleben. Er wirkt für die Betroffenen lästig und leistungsmindernd.
Diese Problemlage ist zunehmend öffentlich wahrgenommen worden und hat zu einschlägigen Regulierungen auf nationaler und gemeinschaftsrechtlicher Ebene geführt. Dennoch ist der Konflikt zwischen den Betroffenen und Schallemittenten nicht gelöst. Im Fall des Fluglärms beispielsweise wird einerseits der lärmverursachende Flugverkehr von den Betreibern als ökonomische Chance aufgegriffen und von den Reisenden zunehmend in Anspruch genommen; andererseits scheint sich bei den betroffenen Anwohnern von Flugplätzen eine zunehmende Lärmintoleranz einzustellen.
Daher hat die Europäische Akademie im Rahmen eines interdisziplinären Projekts die rationale Beurteilung der Lärmrisiken und der Möglichkeiten ihrer Reduktion vorgenommen, ohne den gesellschaftlichen Nutzen und die Chancen von Mobilität aus dem Auge zu verlieren. Die Autoren bieten Vorschläge für weitergehende Regulierungen und plädieren u.a. dafür, Ruhe als schützenswertes Rechtsgut zu verankern.
Diese Problemlage ist zunehmend öffentlich wahrgenommen worden und hat zu einschlägigen Regulierungen auf nationaler und gemeinschaftsrechtlicher Ebene geführt. Dennoch ist der Konflikt zwischen den Betroffenen und Schallemittenten nicht gelöst. Im Fall des Fluglärms beispielsweise wird einerseits der lärmverursachende Flugverkehr von den Betreibern als ökonomische Chance aufgegriffen und von den Reisenden zunehmend in Anspruch genommen; andererseits scheint sich bei den betroffenen Anwohnern von Flugplätzen eine zunehmende Lärmintoleranz einzustellen.
Daher hat die Europäische Akademie im Rahmen eines interdisziplinären Projekts die rationale Beurteilung der Lärmrisiken und der Möglichkeiten ihrer Reduktion vorgenommen, ohne den gesellschaftlichen Nutzen und die Chancen von Mobilität aus dem Auge zu verlieren. Die Autoren bieten Vorschläge für weitergehende Regulierungen und plädieren u.a. dafür, Ruhe als schützenswertes Rechtsgut zu verankern.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.07.2006Verkehrsterror
Aktuelle Schrift zur Lärmminderung
Mit dem Inkrafttreten einer europäischen Richtlinie zur Bekämpfung von Umgebungslärm vor einem Jahr hatte eine sich zuspitzende Diskussion vorerst ihren Höhepunkt erreicht. Lärm, das Stiefkind der Umweltpolitik, hatte mit voller Wucht die Politik erreicht. Und auch wenn noch immer viele daraus abzuleitende Regelungen auf nationaler Ebene nicht unter Dach und Fach sind, so ist die Entwicklung doch vorgezeichnet: Die Menschen, zumal in Ballungsräumen, sehnen sich nach Ruhe, dringen immer vehementer auf Lärmminderung. Viele leiden körperlich darunter. Doch welche technischen und legislativen Möglichkeiten es überhaupt gibt, die ersehnte Verringerung des hauptsächlich vom Verkehrslärm ausgehenden Geräuschpegels tatsächlich zu erreichen, ist kaum bekannt. Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen in Bad Neuenahr hat dazu jetzt eine Studie vorgelegt, die von acht unterschiedlichen Fachleuten - vom Mediziner bis zum Ingenieur, Juristen und Ökonomen - zusammengestellt wurde. Sie klärt über Potentiale, Nutzen und Grenzen der Lärmminderung auf. Ihr Fazit: Es gibt dringend Handlungsbedarf. Der Fluglärm etwa könnte sogar bei wachsendem Flugverkehr nahezu halbiert werden.
jom
M. Kloepfer et al.: "Leben mit Lärm? Risikobeurteilung und Regulation des Umgebungslärms im Verkehrsbereich". Springer-Verlag, Heidelberg 2006, 552 Seiten, 74,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Aktuelle Schrift zur Lärmminderung
Mit dem Inkrafttreten einer europäischen Richtlinie zur Bekämpfung von Umgebungslärm vor einem Jahr hatte eine sich zuspitzende Diskussion vorerst ihren Höhepunkt erreicht. Lärm, das Stiefkind der Umweltpolitik, hatte mit voller Wucht die Politik erreicht. Und auch wenn noch immer viele daraus abzuleitende Regelungen auf nationaler Ebene nicht unter Dach und Fach sind, so ist die Entwicklung doch vorgezeichnet: Die Menschen, zumal in Ballungsräumen, sehnen sich nach Ruhe, dringen immer vehementer auf Lärmminderung. Viele leiden körperlich darunter. Doch welche technischen und legislativen Möglichkeiten es überhaupt gibt, die ersehnte Verringerung des hauptsächlich vom Verkehrslärm ausgehenden Geräuschpegels tatsächlich zu erreichen, ist kaum bekannt. Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen in Bad Neuenahr hat dazu jetzt eine Studie vorgelegt, die von acht unterschiedlichen Fachleuten - vom Mediziner bis zum Ingenieur, Juristen und Ökonomen - zusammengestellt wurde. Sie klärt über Potentiale, Nutzen und Grenzen der Lärmminderung auf. Ihr Fazit: Es gibt dringend Handlungsbedarf. Der Fluglärm etwa könnte sogar bei wachsendem Flugverkehr nahezu halbiert werden.
jom
M. Kloepfer et al.: "Leben mit Lärm? Risikobeurteilung und Regulation des Umgebungslärms im Verkehrsbereich". Springer-Verlag, Heidelberg 2006, 552 Seiten, 74,95 Euro.
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