Die Thematik des Risikoverhaltens hat für das Jugendalter einen besonderen Stellenwert. Jugendliche balancieren auf Brückengeländern, überqueren stark befahrene Autobahnen, veranstalten Autorennen im Straßenverkehr, surfen auf Autos oder Zügen und trinken große Mengen an hochprozentigem Alkohol. Berichte über den tödlichen Ausgang solcher Aktivitäten stellen leider keine Seltenheit dar. Vorbestrafung, Stigmatisierung oder gesundheitliche Schäden können weitere Folgen von Risikoverhalten sein. Aus diesem Grund steht dieser Problembereich im Fokus sozialwissenschaftlicher Forschung, sozialpädagogischer Jugendarbeit und jugendpolitischer Diskurse. Was treibt Jugendliche zu solchen und ähnlichen Handlungen und was unterscheidet sie von Jugendlichen, die versuchen das Risiko zu meiden? Im Rahmen der in diesem Buch beschriebenen empirischen Untersuchung, wird versucht dieser Frage nachzugehen. "...Jedes Leben ist ein Wagnis, und das Gleichgewicht zwischen den persönlichen Gaben und Trieben und den sozialen Forderungen muss immer neu gefunden werden; es geht nie ohne Opfer, nie ohne Fehler..."(Auszug aus Hesse, 1997).