Der Uhrentest ist in der Geriatrie ein etabliertes Screeningverfahren um kognitive Störungen, im Rahmen einer Demenz, zu erfassen. Frühere Theorien betonen visuell-räumliche Aspekte, andere die Bedeutung der exekutiven Funktionen und wiederum neuere Arbeiten, den Einfluss semantischer Gedächtnisfunktionen. In der vorliegenden Arbeit steht die Berücksichtigung der Zeitdarstellung bei Patienten mit beginnender und fortgeschrittener Alzheimer Demenz und Mild Cognitive Impairment im Vordergrund. Im ersten Teil des Buches werden quantitative und qualitative Aspekte des Uhrentests und insbesondere des "Minutenzeigerphänomens" dargestellt. Im Verlauf wird ein speziell entwickelter Uhrenfragebogen - der systematisch das semantische Wissen über die Analoguhr erfasst - vorgestellt und mit den Leistungen im Uhrentest korreliert. Der zweite Teil thematisiert das 7-stufige hierarchische semantische Modell des Uhrenwissens. Im dritten Teil wird die Frage geklärt, ob es sich bei den konkretistischen Minutenzeigerplatzierungen - je nach Krankheitsstadium - um eine haftende Denkstörung oder lediglich um naheliegende Lösungsansätze aufgrund von Nichtwissen handelt.