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((Please scroll down for English version)) Das Chalet - im Sinne der luxuriös-romantischen abgelegenen Berghütte, in der »splendid isolation« einer sonnenverwöhnten Winterlandschaft ist eines der beliebteren Klischeebilder der Schweiz. Die eigentliche Bedeutung des Begriffes »Chalet« (von lat. cala, geschützter Ort) ist aber einfach nur Sennhütte oder Unterstand. Auf vielen Reisen durch seine Wahlheimat ist Patrick Lambertz immer wieder Häusern begegnet, die sich dem typischen Klischee des Schweizer Châlets entziehen. Es sind in die Jahre gekommene Häuser, die von der in der Schweiz seit…mehr

Produktbeschreibung
((Please scroll down for English version)) Das Chalet - im Sinne der luxuriös-romantischen abgelegenen Berghütte, in der »splendid isolation« einer sonnenverwöhnten Winterlandschaft ist eines der beliebteren Klischeebilder der Schweiz. Die eigentliche Bedeutung des Begriffes »Chalet« (von lat. cala, geschützter Ort) ist aber einfach nur Sennhütte oder Unterstand. Auf vielen Reisen durch seine Wahlheimat ist Patrick Lambertz immer wieder Häusern begegnet, die sich dem typischen Klischee des Schweizer Châlets entziehen. Es sind in die Jahre gekommene Häuser, die von der in der Schweiz seit Jahrzehnten grassierenden Bau- und Renovierungswut gerade noch verschont geblieben sind. Indem er sie vor winterlichem Hintergrund fotografiert, abstrahiert er die Häuser, hebt ihren individuellen Charakter hervor und gibt Ihnen eine poetisch-ironische Aura. Er hebt sie im besten Blossfeldt/Becher-schen Sinne auf den fototypologischen Altar vergessener aber erinnerungswürdiger Schweizer Häuser. Dabei benützt er die Natur selbst als Fotostudio: Das weiche kontrastarme Licht liefern bedeckte Himmel und starke Nebel, den neutralen Hintergrund bilden schneebedeckte Schweizer Berge und Hügel. SYB, Fotobuchgestalterlegende aus Den Haag und Meister des niederländischen Altarfalzes, hat für die Bilder aus dem Schweizer Bergland von Patrick Lambertz ein kongeniales Buchkonzept entwickelt, das die Häuser im beständigen Wechsel aus einem winterlichen Papierweiss schemenhaft auftauchen und wieder verschwinden lässt.The chalet, a luxurious and romantic remote mountain hut that exists in "splendid isolation" in a sunny winter landscape - this is one of the most popular cliché images of Switzerland. However, the actual meaning of the term "chalet", derived from the Latin word cala: "protected place", is simply that of an Alpine dairy hut oder shelter. On his many trips through his adopted home, Patrick Lambertz has run into many houses that do not conform to the cliché of the Swiss chalet. They are old houses that barely managed to escape the building and renovation boom that has plagued the country for decades. By photographing them in front of a wintery backdrop he abstracts these houses from their context, heightens their individual character, and provides them with an aura of poetry and irony. Following the tradition of Karl Blossfeldt and Bernd and Hilla Becher, Lambertz creates a typological canon of forgotten, yet memorable Swiss houses. Nature itself provides the photo studio: cloudy skies and dense fog provide soft light with little contrast. Snow covered mountains and hills deliver the neutral backdrop.SYB, the legendary photobook designer from The Hague and master of the Dutch gatefold, developed a congenial concept for the book of Patrick Lambertz's photographs from the Swiss mountains. The houses are made to steadily appear and disappear from the wintery paper white
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.06.2022

Die weißen Inseln der Zeit

Wer noch nie bei Schneetreiben an einem trüben Tag durch eine Winterlandschaft gewandert ist, wegen des White-out-Effekts kaum oben von unten zu unterscheiden vermochte und mit einem Mal vor einem Haus stand, das wie vom Himmel gestürzt wirkte, so plötzlich war es da, dass man erschrak, wer also dieses Gefühl nicht kennt, dem sei ein Blick in dieses Buch empfohlen, nein, dem sei empfohlen, sich sorgfältig durch dieses Buch zu blättern, in dem sich leere, mattweiße Doppelseiten abwechseln mit eigenwilligen Architekturaufnahmen alter und uralter Schweizer Chalets, die, fotografiert an einem Nebeltag, wirken wie inszeniert vor der leeren Wand eines Ateliers, geradeso, als handele es sich um Objekte oder Skulpturen, nicht um Wohnhäuser, um Modelle für eine Spielzeugeisenbahn bestenfalls, aber dabei von solch irritierendem Detailreichtum gezeichnet, wie ihn in den Schindeln und den Brettern der Holzfassaden die Spuren des Lebens wie des Wetters erst im Laufe vieler Jahre und Jahrzehnte hervorbringen. Ein Gebäude ist schöner als das andere. Verzaubernd, romantisch und einladend, wie sie da in bunten Tönen inmitten einer klirrenden Kälte Behaglichkeit ausstrahlen - dabei im nüchternsten Dokumentarstil zum Bild gefroren. Manchmal greifen im Hintergrund Bäume mit ihren krakeligen Ästen ins Nichts. Oft aber schweben die Häuser einfach wie im luftleeren Raum. Ein wunderbares Buch. F.L.

"Chalets of Switzerland" von Patrick Lambertz. Mit Texten von Daniel Blochwitz und Edwin Huwyler. Hartmann Books, Stuttgart 2022. 184 Seiten, 34 Farbfotografien.

Gebunden, 45 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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