Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Seit Jahrhunderten geht von dem Begriff "Orient" als Sinnbild des Fernen und Fremden eine immense Anziehungskraft aus. Prägend für das Bild des Mor gen landes in europäischen Köpfen war die bildende Kunst des 19. Jahr hun derts, die mit ikonografischen Konstanten wie Harem und Sklavenmärkten nicht nur stereotype Projektionen des Weiblichen sondern auch orientalischer Despotie auffächerte. Schleier, Tschador und Turban sind noch heute Zeichen der visuellen Repräsentation des Orients, die nicht erst seit dem 11. Sep tem ber 2001 massenmedial konstruiert werden. Die Autorin thematisiert den westlichen Blick auf das Konstrukt Orient, wobei sie gezielt auf dessen Verar beitung in der zeitgenössischen Kunst aus dem nahen Osten eingeht. Sie stellt die individuellen künstlerischen Positionen dreier Exil-Iranerinnen vor, welche das westliche Orientbild und dessen Rezeption in der Kunst von heute reflek tieren. Die Künstlerinnen Neshat, Forouhar und Hajamadi verstehen es, den westlichen Blick, durch gezielte Verarbeitung von bestehenden Topoi und visuellen Repräsentationen des Orients zu spiegeln und zur kritischen Aufnah me wieder auf den Rezipienten zurückzuwerfen. Das Buch setzt darauf, die Frage nach einem möglichen Aufbrechen der stereotypen Orientrezeption sowie einem kulturellen "Dazwischen" zu beantworten.
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