Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Kommunikation, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Facebook ist mit mehr als einer Milliarde Nutzern das größte Interaktionssystem, dass es je gegeben hat. Wie aber lässt sich Facebook in die systemtheoretische Interaktionstheorie einbetten?Auf Grundlage der in Luhmanns "Soziale Systeme" vorgestellten Thesen über Interaktionssysteme wird Facebook systemtheoretisch analysiert und interpretiert.Wegen der Nutzung neuer technischer Möglichkeiten im Interaktionssystem Facebook, gelangt man zu der Erkenntnis, dass eine Neufassung des Interaktionsbegriffes unumgänglich ist.Es wird darauf eingegangenen, wie sich Interaktion auf Basis der System/Umwelt-Differenz: "Aufmerksam/Nicht-Aufmerksam" im 21. Jahrhundert vollzieht und welche Konsequenzen sich daraus für das Gesellschaftssystem ergeben.Auszug aus Kapitel 4:Wenn menschliches Sein geworfenes Da-Sein mit der existentiellen Beschränkung durch den Tod ist, handelt es sich bei einer Seins-Form, die sich durch die Ekstasen Gewesenheit, Gegenwart und Zukunft und der ihnen zugeordneten Sorgen auszeichnet, um ein in der systemtheoretischen Zeitdimension dreiteilig differenziertes Sein. Anders verhält es sich beim Interaktionssystem Facebook. Sein ist in diesem Zusammenhang nicht mehr in der Zeitdimension dreiteilig aufzufassen, da es auf Facebook beständig auf die Zukunft gerichtet ist (wenn das Generieren von wahrnehmbarer Anwesenheit Erfolg hatte und Interaktion entstanden ist), dabei jedoch nur historische Wahrnehmung ist (nie entsteht die wahrzunehmende Aufmerksamkeitsbezeugung gleichzeitig mit der Lenkung der Aufmerksamkeit auf das Ding, sondern existiert nur als an Kontakte veröffentlichte Aufzeichnung der Aufmerksamkeit durch Facebook) und so nur der Gewesenheit Reminiszenz erweist. Die Gegenwart der auf Interaktion bezogenen einsamen und gesellschaftlichen Handlungen verschwindet. Anders ausgedrückt: das Bestehen von Facebook als Interaktionssystem und als Unternehmen beruht auf der in der Gegenwart seienden Zwecklosigkeit der vielen einsamen, gesellschaftlichen Handlungen auf Facebook, die interaktionsnotwendige Wahrnehmbarkeit von Anwesenheit generieren und dabei die eigentliche momentane Zeit als Fördermittel für künftig Entstehendes verwenden.
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