Maya C. Klinger
Gebundenes Buch
Wie ein Foto unser Leben rettete
Die wahre Geschichte der Familie Mandil Ein illustriertes Kinderbuch von der Kraft der Menschlichkeit im Zweiten Weltkrieg
Übersetzung: Schiffer, Gundula;Illustration: Kreitz, Isabel
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Der fünfjährige Gavra Mandil lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Irena in Jugoslawien. Der Vater ist Fotograf und die Geschwister freuen sich immer sehr, wenn sie ihn in seinem Geschäft besuchen dürfen und fotografiert werden. Doch mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs gerät Gavras heile Welt aus den Fugen. Das Land wird von den Nazis besetzt und alle jüdischen Menschen müssen nun einen gelben Stern tragen. Auch Gavra und seine Familie. Als ihnen die Deportation droht, beschließen sie zu fliehen. Der Weg ist gefährlich, doch dank eines ganz besonderen Fotos von Gavra u...
Der fünfjährige Gavra Mandil lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Irena in Jugoslawien. Der Vater ist Fotograf und die Geschwister freuen sich immer sehr, wenn sie ihn in seinem Geschäft besuchen dürfen und fotografiert werden. Doch mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs gerät Gavras heile Welt aus den Fugen. Das Land wird von den Nazis besetzt und alle jüdischen Menschen müssen nun einen gelben Stern tragen. Auch Gavra und seine Familie. Als ihnen die Deportation droht, beschließen sie zu fliehen. Der Weg ist gefährlich, doch dank eines ganz besonderen Fotos von Gavra und Irena unterm Weihnachtsbaum kann die Familie entkommen. Lange irren sie umher und finden schließlich Schutz bei einer albanischen Familie, die sie vor den Nazis versteckt und allen das Leben rettet.
Eine berührende Geschichte, die ein wenig bekanntes Kapitel der Judenverfolgung für Kinder im Grundschulalter erzählt: die Rettung jüdischer Menschen im mehrheitlich muslimischen Albanien.
Eine berührende Geschichte, die ein wenig bekanntes Kapitel der Judenverfolgung für Kinder im Grundschulalter erzählt: die Rettung jüdischer Menschen im mehrheitlich muslimischen Albanien.
Maya C. Klinger wurde in Israel geboren und studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Anschließend machte sie sich als Kinderbuchautorin selbstständig. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Töchtern in Maryland. Isabel Kreitz, geboren 1967, studierte an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und an der New Yorker Parsons School of Design. Als Comicautorin und Illustratorin wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Wilhelm-Busch-Preis und dem Max-und-Moritz-Preis des Comicsalons Erlangen. Gundula Schiffer, lebt als Dichterin und Übersetzerin in Köln und hat zur Poesie der Psalmen promoviert. Sie kuratierte und übersetzte die Anthologie Für Euch mit Texten israelischer Schriftsteller:innen nach dem 7. Oktober (im Signaturen-Magazin). Zuletzt erschien ihr Buch Fremde Einkehr (Verlag Ralf Liebe).
Produktbeschreibung
- Verlag: Insel Verlag
- Originaltitel: ¿¿¿¿¿¿ ¿¿¿¿¿ ¿¿¿¿¿
- Deutsche Erstausgabe
- Seitenzahl: 123
- Altersempfehlung: von 7 bis 12 Jahren
- Erscheinungstermin: 14. April 2025
- Deutsch
- Abmessung: 219mm x 150mm x 20mm
- Gewicht: 312g
- ISBN-13: 9783458644934
- ISBN-10: 3458644938
- Artikelnr.: 71865475
Herstellerkennzeichnung
Insel Verlag GmbH
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Über die "unhintergehbare Gastfreundschaft der Albaner", die während des Holocaust Hunderten Juden das Leben gerettet haben, weiß man hierzulande viel zu wenig, konstatiert Rezensentin Eva-Maria Magel, die deshalb umso froher ist, dass Maya Klinger dieses Thema in ihrem neuen Kinderbuch aufgreift. Der Ich-Erzähler ist Gavra Mandil, 1936 in Novi Sad geboren, der in der ersten Klasse ist und in diesem jungen Alter bereits mehrfach seine eigene Identität als Jude verschleiern musste, erfahren wir. Dass seine Familie und er überleben, haben sie einer Fotografie zu verdanken, die die Kinder vor einem Weihnachtsbaum zeigt - später wird Mandil selbst Fotograf, viele der Fotos sind auch in dem Buch zu sehen und machen die Geschichte Magel zufolge nahbarer für junge Leserinnen und Leser. Die Illustrationen von Isabel Kreitz füllen die Lücken dessen, was die Fotos nicht erzählen und ermöglichen, dass das Buch insgesamt zum Nachfragen und -forschen nicht nur über die Familie Mandil, sondern auch über jene, die ihnen geholfen haben, anregt, schließt die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine berührende Geschichte, in der Menschen selbstverständlich helfen.« Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 20250620
Starker Kontrast: Schrecken des Krieges - Menschlichkeit. Begleitet durch Fotos und Zeichnungen.
Inhalt:
Gavra Mandil und seine kleine Schwester Irena leben mit ihren Eltern in der kleinen Stadt Novi Sad in Jugoslawien. Der Vater ist erfolgreicher und angesehener Fotograf und der Familie …
Mehr
Starker Kontrast: Schrecken des Krieges - Menschlichkeit. Begleitet durch Fotos und Zeichnungen.
Inhalt:
Gavra Mandil und seine kleine Schwester Irena leben mit ihren Eltern in der kleinen Stadt Novi Sad in Jugoslawien. Der Vater ist erfolgreicher und angesehener Fotograf und der Familie mangelt es an Nichts.
Der Junge ist erst fünf Jahre alt als sich mit dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung des Landes durch die Nazis alles ändert.
Sämtliche Juden müssen nun einen gelben Stern tragen. Dazu gehören auch Gavra und seine Familie. Das Leben wird immer schwieriger.
Die drohende Deportation vor Augen, beschließen sie, zu fliehen. Doch der Weg ist gefährlich. Soldaten sind überall. Das Misstrauen ist groß.
Ausgerechnet ein ganz besonderes Fotos von Gavra und Irena unter dem Weihnachtsbaum rettet die Familie und hilft ihr zu entkommen.
Altersempfehlung:
ab 9 Jahre
Illustrationen/Fotografien:
Original-Fotos ergänzen die Erzählung. Zusätzlich finden sich zahlreiche schwarz-weiß Illustrationen.
Behutsam werden so die Bilder ergänzt, die nicht als Fotografie festgehalten wurden und dennoch sehr wichtig für Atmosphäre und Verständnis sind.
Im Hinterkopf, dass die Erlebnisse (und somit auch die Fotos) auf wahren Begebenheiten beruhen, rührt zusätzlich.
Mein Eindruck:
Das Besondere - neben der Authentizität - an dieser Geschichte ist die Perspektive.
Gavras Ängste und seine Unsicherheit wegen der ständigen Veränderungen sind berührend.
Der kindliche Blick begreift viele Dinge nicht vollständig. Warum müssen wir einen Stern tragen? Warum kommen Oma und Tante nicht mit? Warum haben wir nun andere Namen?
Der Ernst der Lage ist zwar bewusst, doch bleiben der Schrecken der Zeit, die Brutalität und die Gefahr spürbar aber nicht glasklar und bedrohend. Eher im Hintergrund und somit altersgerecht.
Man wächst während der Lektüre mit dem jungen Gavra, fühlt und leidet mit ihm und dem Schicksal der Familie.
Zugleich überwiegen trotz all den Schrecken des Krieges die Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Die Familie hat nicht nur Glück im Unglück, sie begegnet mutigen, selbstlosen Mitmenschen, die trotz aller Gefahr für das eigene Leben, bei Flucht und Verstecken unterstützen.
Albanien ist zu der Zeit überwiegend muslimisch geprägt. Religion und Herkunft treten in den Hintergrund: Menschen retten ganz selbstverständlich andere Menschen, die in Not geraten sind.
Stellenweise ist die Stimmung bedrückend und der Kloß im Hals wird immer größer.
Doch auch Alltägliches und Fröhliches findet einen Platz. Die Familie wird herzlich aufgenommen. Alle Kinder spielen und toben. Die heile Welt ist zurück.
Es entstehen langjährige Freundschaften und Verbindungen.
Eine altersgerechte Auseinandersetzung mit dem Thema Judenverfolgung.
Auch als Schullektüre zu empfehlen.
Gegen das Vergessen!
Fazit:
Eine bewegende Erzählung über die Judenverfolgung und die rettende Hilfe durch Mitmenschen im mehrheitlich muslimischen Albanien.
Dank zahlreicher Fotografien und schwarz-weiß Illustrationen eindrucksvoll umgesetzt.
...
Rezensiertes Buch: "Wie ein Foto unser Leben rettete - Die wahre Geschichte der Familie Mandil" aus dem Jahr 2025
Weniger
Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Einfühlsam erzählt
„Wie ein Foto unser Leben rettete – Die wahre Geschichte der Familie Mandil“ von Maya C. Klinger erzählt die bewegende, wahre Geschichte einer jüdischen Familie aus Jugoslawien zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Handlung wird aus …
Mehr
Einfühlsam erzählt
„Wie ein Foto unser Leben rettete – Die wahre Geschichte der Familie Mandil“ von Maya C. Klinger erzählt die bewegende, wahre Geschichte einer jüdischen Familie aus Jugoslawien zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Handlung wird aus der Perspektive des fünfjährigen Gavra erzählt, was das Geschehen besonders nah und somit verständlicher für Kinder macht.
Mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten beginnt für die Familie eine gefährliche Flucht. Ein besonderes Foto von Gavra und seiner Schwester Irina unterm Weihnachtsbaum spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Die Geschichte ist kindgerecht und einfühlsam erzählt, dennoch werden schwierige Themen wie Angst, Krieg und Verfolgung nicht ausgespart.
Das Buch enthält einige Originalfotos der Familie Mandil sowie passende Schwarz-Weiß-Zeichnungen.
Aufgrund des sensiblen Themas empfiehlt es sich, das Buch gemeinsam mit seinen Kindern zu lesen. Dadurch kann man sehr gut ins Gespräch mit Kindern kommen, sowohl in der Familie als auch im Schulunterricht.
Ein berührendes Kinderbuch, das je nach Reifegrad für Kinder ab etwa 8 oder 9 Jahren geeignet ist.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Inhalt
Gavra Mandil erzählt, wie sich sein Leben veränderte nachdem die deutschen Soldaten und so auch der Krieg in sein Heimatland Jugoslawien einzogen und wie ein Foto das Leben seiner Familie rettete.
Charaktere
Gavra ist zu Anfang der Geschichte 5 Jahre alt. Er lebt mit seinen …
Mehr
Inhalt
Gavra Mandil erzählt, wie sich sein Leben veränderte nachdem die deutschen Soldaten und so auch der Krieg in sein Heimatland Jugoslawien einzogen und wie ein Foto das Leben seiner Familie rettete.
Charaktere
Gavra ist zu Anfang der Geschichte 5 Jahre alt. Er lebt mit seinen Eltern, Mosche und Ella, und seiner kleinen Schwester Irina, mit Spitznamen Beba, in Novi Sad, Jugoslawien. Seine Eltern sind Fotografen und besitzen ein Fotostudio in der Stadt. Und sie sind Juden.
Oft besuchen sie Oma Beschka und Tante Gisa in Belgrad.
Gestaltung
Im Buch enthalten sind viele Originalfotos der Familie und kleine nachgezeichnete Szenen. Das hat die Geschichte sehr eindrücklich gemacht.
Sprache
Wie erzählt man so eine unbeschreibliche Geschichte? Wie spricht man mit Kindern über den Zweiten Weltkrieg, über den Holocaust? Da ist natürlich jedes Kind anders, aber mit diesem Buch hat man sicherlich einen guten Gesprächseinstieg.
Die Geschichte wird in meinen Augen sehr kindgerecht und einfühlsam erzählt. Da die Geschichte aus Gavras Sicht erzählt wird, erfährt man auch nur, was der 5-jährige schon verstanden hat. Er hat die Sorgen und Ängste der Eltern gespürt und die angespannte Lage um ihn herum. Er hat erlebt, wie Bomben auf Belgrad geworfen wurden, wie die Familie fliehen musste, wie sie sich verstecken mussten und immer wieder und wieder neu anfangen - neuer Ort, neue Menschen, neue Sprache, neuer Name, neue Religion. Oft hatten er und seine Familie Angst und Hunger, lebten auf engstem Raum und unter schlechten Verhältnissen.
Er hat aber auch erlebt, wie Menschen uneigennützig helfen, sogar ihr eigenes Leben in Gefahr bringen, um ihn und seine Familie zu schützen. Wie Menschen großzügig, das was sie zum Leben haben, mit ihnen teilen.
Einzig die Ich-Perspektive als Erzählart hat mich am Ende nicht überzeugt. Es bringt einem Gavra natürlich sehr nah, aber für mich vermittelt es den Eindruck, als hätte Gavra Mandil die Geschichte selbst so aufgeschrieben, was aber nicht der Fall ist.
Fazit
Das Buch hat mich mal wieder sehr zum Nachgrübeln gebracht. Besonders dieses Zitat wird mir im Gedächtnis bleiben: „Ich verstand nicht, warum die Deutschen uns Juden nicht mochten. Ich kannte keinen einzigen Deutschen und dachte, wenn ich doch noch nie einem begegnet war und ihm nichts Böses getan hatte, warum sollte er mich dann nicht mögen?“
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
In diesem Buch von Maya C. Klinger, erschienen im Insel-Verlag, geht es um die bewegende Geschichte der jüdischen Familie Mandil zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Der fünfjährige Gavra lebt mit seiner Familie in der Stadt Novi Sad in Jugoslawien, wo sein Vater ein bekannter Fotograf …
Mehr
In diesem Buch von Maya C. Klinger, erschienen im Insel-Verlag, geht es um die bewegende Geschichte der jüdischen Familie Mandil zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Der fünfjährige Gavra lebt mit seiner Familie in der Stadt Novi Sad in Jugoslawien, wo sein Vater ein bekannter Fotograf ist und die Familie ein gutes Leben hat. Doch als die Nazis das Land besetzen, verändert sich alles. Die Familie muss fliehen, um sich vor der Gefahr zu retten. Bei einer Kontrolle hilft ihnen ein Foto, die deutschen Wachposten davon zu überzeugen, dass sie keine Juden sind. Ihre Flucht führt sie über Italien ins muslimische Albanien wo sie bis zum Kriegsende bei der Familie eines befreundeten Fotografen untertauchen können.
Dieses Buch eignet sich besonders für den Grundschulunterricht oder als Einstieg in das Thema des Holocausts für Kinder ab 8 Jahren. Es erzählt eine ernste, aber kindgerecht aufbereitete Geschichte über Mut, Mitgefühl und das Gute im Menschen - und zeigt, wie kleine Dinge eine große Wirkung haben können.
Besonders bewegend wird das Buch durch die Ich-Erzählform, die Originalfotos der Familie Mandil und die Illustrationen von Isabel Kreitz.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
„Wie ein Foto unser Leben rettete“ heißt dieses einfühlsam erzählte Buch, in dem der Autor das Leben und das reale Schicksal eines jüdischen Jungen aus dem ehemaligen Jugoslawien während des zweiten Weltkrieges beschreibt.
Als sehr gelungen kann bezeichnet …
Mehr
„Wie ein Foto unser Leben rettete“ heißt dieses einfühlsam erzählte Buch, in dem der Autor das Leben und das reale Schicksal eines jüdischen Jungen aus dem ehemaligen Jugoslawien während des zweiten Weltkrieges beschreibt.
Als sehr gelungen kann bezeichnet werden, wie es dem Autor gelingt, den Schrecken und das Erleben aus der kindlichen Perspektive zu schildern, ohne dass die kindlichen Leser überfordert werden. dazu werden sowohl passende Zeichnungen und, besonders gelungen, echte Fotos angeführt. Die Fotos passen vor allem zu dem Hintergrund, dass der Protagonist aus einer Fotografenfamilie stammt, zudem verdeutlichen sie aber auch sehr treffend die Authentizität. Es ist eben keine Fiktion, sondern so hat es sich wirklich zugetragen. Es ist keine ausgedachte Fluchtgeschichte, sondern anschaulich geschilderte Geschichte. Vor allem die letzten Fotos machen vor dem tatsächlichen grauenhaften Hintergrund Mut und liefern eine Hoffnungsbotschaft. Zusammenhalt, Zivilcourage ermöglichen das Fortbestehen von Menschlichkeit und Leben.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein stilles Meisterwerk
Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen – und dann gleich noch einmal, diesmal gemeinsam mit meiner Tochter. "Wie ein Foto unser Leben rettete" ist eines jener Bücher, die im besten Sinne „leise“ sind – und gerade …
Mehr
Ein stilles Meisterwerk
Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen – und dann gleich noch einmal, diesmal gemeinsam mit meiner Tochter. "Wie ein Foto unser Leben rettete" ist eines jener Bücher, die im besten Sinne „leise“ sind – und gerade deshalb so tief berühren. Die Geschichte basiert auf der wahren Flucht der jüdischen Familie Mandil aus dem ehemaligen Jugoslawien während des Zweiten Weltkriegs. Erzählt wird sie aus der Perspektive des kleinen Gavra, der mit fünf Jahren zu jung ist, um alles zu verstehen – und doch alt genug, um Angst, Verlust, Hoffnung und Mut zu spüren.
Was mich besonders bewegt hat, ist die kindgerechte, klare Sprache, die nichts beschönigt, aber auch nicht überfordert. Man spürt die Unsicherheit der Eltern, die Bedrohung durch die Nazis – und doch bleibt immer ein Funke Hoffnung. Diese Hoffnung ist auch in den Illustrationen von Isabel Kreitz zu sehen: zart, schwarz-weiß, fast nostalgisch und doch sehr ausdrucksstark. Besonders die Originalfotos der Familie geben der Geschichte zusätzliche Tiefe. Man blickt echten Menschen ins Gesicht. Menschen, die das alles wirklich erlebt haben.
Ein zentrales Motiv des Buches – wie der Titel schon sagt – ist ein Foto, das der Vater als Fotograf aufgenommen hat. Es wird zum Schlüssel für das Überleben, zur Erinnerung, zur Brücke zwischen den Kulturen. Gerade dieser Aspekt hat mich als Erwachsene sehr nachdenklich gemacht: wie Bilder Erinnerungen konservieren und Menschen verbinden können, auch in dunklen Zeiten.
Besonders beeindruckend fand ich, dass hier ein kaum bekanntes Kapitel erzählt wird: die Rolle Albaniens, eines muslimisch geprägten Landes, in dem jüdische Familien Schutz fanden. Der albanische Ehrenkodex, der bedingungslose Gastfreundschaft fordert, hat mich tief beeindruckt. Wie viel könnten wir heute noch davon lernen.
Dieses Buch eignet sich meiner Meinung nach hervorragend zum gemeinsamen Lesen mit Kindern ab etwa sieben Jahren – nicht nur, um historische Zusammenhänge kindgerecht zu vermitteln, sondern um über Menschlichkeit, Zivilcourage und Mitgefühl zu sprechen. Es ist ein starkes, ehrliches und sehr einfühlsames Werk, das lange nachwirkt. Für mich persönlich ist es eine Erinnerung daran, dass Geschichten aus der Vergangenheit das Potenzial haben, unsere Gegenwart zu verändern – wenn wir bereit sind hinzuschauen.
Ein stilles Meisterwerk. Und ein Buch, das ich jeder Familie ans Herz legen möchte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Schon das Titelbild ist so einfühlsam und wunderschön gemalt. Es zeigt die Eltern der Familie Mandil vor ihrem Foto Laden mit Atelier, Gavras Schwester Beba und Gavra selbst, der gerade fotografiert. Er liebt den Beruf des Vaters, Fotograf, und möchte selbst einer werden. Gavra lebt …
Mehr
Schon das Titelbild ist so einfühlsam und wunderschön gemalt. Es zeigt die Eltern der Familie Mandil vor ihrem Foto Laden mit Atelier, Gavras Schwester Beba und Gavra selbst, der gerade fotografiert. Er liebt den Beruf des Vaters, Fotograf, und möchte selbst einer werden. Gavra lebt mit seiner Schwester und seinen Eltern in einer frohen und kreativen Familie in Novi Sad und es geht um Fotografie. Auch um den Beruf des Fotografen, der hier eine besondere Rolle spielt. Gavras beide Eltern führten ihn aus. Damals dort, wo die Deutschen die Herrschaft übernommen hatten. Schon früh fühlt Gavra sich fasziniert von der Kamera und den Fotos, deren Entwicklung er miterleben kann. Gavra erzählt von einem schönen Familienleben, bis der Krieg alles zerstörte. Denn bei einem Besuch in Belgrad bei der Großmutter erlebt die Familie einen Bombenangriff und darf danach nicht nach Novi Sad zurückkehren. Es ist herzzerreißend zu lesen, wie nun die Familie bei der Großmutter bleiben und der Vater Zwangsarbeit leisten muss, die die Deutschen ihm zuteilen. Aber am allerschlimmsten ist es, dass nun die Juden einen gelben Stern tragen müssen wie alle Juden in diesen schrecklichen Zeiten.
Schon mit fünf Jahren muss Gavra lernen, Dinge zu verheimlichen. Auf der Flucht heißt sein Vater jetzt Mirko und der Nachname wird Mandic sein wird ihm mitgeteilt. Die Kinder sollen ihre Eltern nicht mehr umarmen sondern sich ruhig verhalten. Damit die Deutschen keinen Verdacht schöpfen. „Und dreh dich nicht um auch wenn jemand dich bei deinem alten Namen ruft“, schärft Nikola der Fluchthelfer Gavra ein.
Die Reise erleben die Kinder als verstörend, die Anwesenheit der Deutschen Soldaten ist überall zu merken und wirkt aufschreckend, besonders auf die Kinder. Als plötzlich die Familie von draußen zum Aussteigen aufgefordert wird, kommt ein dramatisches Ereignis zur Sprache. Der deutsche Offizier sagt ihnen auf den Kopf zu dass sie Juden seien. Da der Name des Vaters als David im Pass steht, ist das der Beweis. Nun folgt das Ereignis – der Wendepunkt – der die Geschichte trägt. Wir lesen, wie es möglich wird, dass die Familie gerettet wird und ihre Reise – die Flucht – fortsetzen kann. Diese tapfere Familie musste von einem Ort zum anderen flüchten, immer den Deutschen voraus, die jedes Mal wieder erschienen und unermüdlich nach Juden suchten.
Wir lesen eine wahre und ergreifende Geschichte aus der schrecklichen Zeit, als die Nazis in so vielen Ländern Fuß fassten. Nicht nur ist es die Familiengeschichte der Familie Mandil in Jugoslawien – sie erzählt auch ein Wunder und vom fünfjährigen Sohn Gavra erfahren wir es. Ich halte es für ein wichtiges Buch, das Kindern zeigt, was damals geschah und nun wieder so aktuell wird in unserer Zeit. Darum: Kein Vergessen und Nie mehr wieder bleibt in unserem Denken eingraviert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein wichtiges Buch
Aus der Sicht des kleinen Gavra wird die bewegende Geschichte seiner Familie erzählt, die vor den Nationalsozialisten aus dem besetzten Jugoslawien bis nach Albanien geflüchtet ist und überlebt hat.
Dabei begegnen ihnen mutige Menschen, die sie verstecken und …
Mehr
Ein wichtiges Buch
Aus der Sicht des kleinen Gavra wird die bewegende Geschichte seiner Familie erzählt, die vor den Nationalsozialisten aus dem besetzten Jugoslawien bis nach Albanien geflüchtet ist und überlebt hat.
Dabei begegnen ihnen mutige Menschen, die sie verstecken und schützen. Hier wird vor allem die albanische, überwiegend muslimische Bevölkerung hervorgehoben, die aufgrund ihres Ehrenkodex´ die Gastfreundschaft als hohes Gut ansieht und sie lebt. Selbst große persönliche Risiken für das eigene Leben werden in Kauf genommen, um zu helfen.
Die Rolle der albanischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg ist wenig bekannt, was diese Geschichte umso eindrucksvoller und lesenswerter macht.
Der kindgerechte Sprachstil des Buches, unterstützt durch Fotos und Zeichnungen, lädt zum Mitfühlen und Mitdenken ein – und spricht nicht nur Kinder und Jugendliche an.
Mit viel Feingefühl hat die Autorin ein wichtiges Buch verfasst, das eine große Leserschaft verdient.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Der fünfjährige Gavra Mandil führt ein glückliches Leben bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, mit dem alle jüdischen Menschen auf einmal in großer Gefahr leben.
Basierend auf einer wahren Geschichte und aus der Sicht von Gavra selbst ist dieses Buch unheimlich …
Mehr
Der fünfjährige Gavra Mandil führt ein glückliches Leben bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, mit dem alle jüdischen Menschen auf einmal in großer Gefahr leben.
Basierend auf einer wahren Geschichte und aus der Sicht von Gavra selbst ist dieses Buch unheimlich berührend geschrieben. Der gewählte Sprachstil ist ruhig und mit einfachen Sätzen geschrieben. Auch wenn in dieser Geschichte ein sehr schwieriges und tiefgreifendes Thema ist, wurde dieses sehr kindgerecht aufgearbeitet. Durch den jungen Protagonisten können sich die jungen Leser sehr gut in das Buch einfinden.
Die Original-Fotos lassen den Leser die Geschichte dabei nochmal sehr viel realer erscheinen und bieten einen guten Raum zu Gesprächen beim Vorlesen.
Das Buch regt Kinder an sich mit dem Zweiten Weltkrieg auseinander zu setzen und auch Fragen zu stellen. Ein wirklich gelungenes Buch!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Maya C. Klingers "Wie ein Foto unser Leben rettete" erzählt die wahre Geschichte der jüdischen Familie Mandil, die während des Zweiten Weltkriegs aus dem besetzten Jugoslawien fliehen muss. Dank eines besonderen Familienfotos finden sie Zuflucht bei einer albanischen …
Mehr
Maya C. Klingers "Wie ein Foto unser Leben rettete" erzählt die wahre Geschichte der jüdischen Familie Mandil, die während des Zweiten Weltkriegs aus dem besetzten Jugoslawien fliehen muss. Dank eines besonderen Familienfotos finden sie Zuflucht bei einer albanischen Familie, die sie vor den Nazis versteckt und ihnen so das Leben rettet.
Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet und vermittelt bereits einen Eindruck von der emotionalen Tiefe der Geschichte. Die Illustrationen von Isabel Kreitz ergänzen den Text auf eindrucksvolle Weise und machen die Erzählung auch für jüngere Leser*innen greifbar.
Klingers Schreibstil ist einfühlsam und kindgerecht, ohne die ernsten Themen zu verharmlosen. Sie schafft es, die komplexe Thematik der Judenverfolgung und Flucht für Kinder ab etwa sieben Jahren verständlich und nachvollziehbar darzustellen. Die Charaktere, insbesondere der fünfjährige Gavra, sind authentisch und ermöglichen es den Leser*innen, sich in ihre Lage hineinzuversetzen.
Besonders beeindruckt hat mich, wie das Buch ein wenig bekanntes Kapitel der Geschichte beleuchtet: die Rettung jüdischer Menschen im mehrheitlich muslimischen Albanien. Diese Perspektive ist erfrischend und zeigt, wie wichtig Solidarität und Menschlichkeit in Zeiten der Not sind.
"Wie ein Foto unser Leben rettete" ist ein berührendes und lehrreiches Buch, das ich wärmstens empfehlen kann. Es eignet sich hervorragend für den Einsatz im Unterricht oder zum gemeinsamen Lesen in der Familie, um Kinder behutsam an historische Themen heranzuführen und Empathie zu fördern. Ein absolutes Highlight in der Kinderliteratur!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für