Robert Walsers schriftstellerische Anfänge zeugen von lustvollen und kritischen Lektüren zugleich. So sind den allerersten Texten Spannungen inhärent, die eine grundlegende Auseinandersetzung mit der literarischen Tradition einerseits und dem eigenen Schreiben andererseits markieren. Von den Gedichten über die Dramolette, den frühen Prosastücken bis zum Romandebüt Geschwister Tanner generieren insbesondere literarische Übertragungen Widerstände und Korrekturen. Die dominante Selbstrefl exion avanciert im Gestus einer solchen Revisionspoetik als fortwährende Selbstkorrektur zum Kennzeichen von Walsers Werkgenese. Revidiert wird damit nicht zuletzt das klischierte und romantisierte Bild von Robert Walser als unbelesenem Dichterjüngling, der sich zurückgezogen in der Dachkammer seiner eigenen Fantasie überlässt.
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