Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 1,7, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpolitik), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit soll die Darstellung und Diskussion einer möglichen Liberalisierung der deutschen Trinkwasserversorgung im europäischen Vergleich sein. Im ersten Abschnitt wird der Trinkwassermarkt gegenüber den Energie- und Gasmärkten abgegrenzt. Dabei werden auch die Besonderheiten des Gutes „Wasser“ dargestellt. Eine Aufgliederung des Trinkwassermarktes in einzelne Teilleistung rundet das erste Kapitel ab. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen von Infrastruktureinrichtungen untersucht. Das Hauptaugenmerk stellt dabei die Darstellung und Analyse der Theorien des natürlichen Monopols dar. Bei einem Vorliegen eines natürlichen Monopols lässt die Frage aufkommen, inwieweit es notwendig ist, dass der Staat in das Marktgeschehen eingreift oder nur die Rahmenbedingungen setzt. Im dritten Kapitel werden die zentralen Begriffe „Liberalisierung“ und „Privatisierung“ von einander abgegrenzt werden. Es wird ferner der Motivation von Privatisierung, sowie den Zielen einer Liberalisierung nachgegangen. Nach einer Beschreibung der verschiedenen Privatisierungsformen wird untersucht, ob Unternehmen in privater Rechtsform effizienter als Unternehmen in einer öffentlichen Rechtsform sind. In einem zweiten Schritt werden die verschiedenen Optionen einer Marktöffnung erörtert. Zuvor wird der Blick auf die Öffnung anderer Infrastruktursektoren gerichtet, um zu untersuchen, ob und wie sich der Wettbewerb intensiviert hat. Diese verschiedenen Wettbewerbsoptionen lassen sich dabei in zwei grobe Richtungen einteilen: Einmal „Wettbewerb um den Markt“ und zum zweiten „Wettbewerb im Markt“. Das vierte Kapitel erweitert den Blick auf die praktische Umsetzung und die Organisation der Trinkwasserversorgung in den zu vergleichenden Ländern: Frankreich, England/Wales, den Niederlanden und Deutschland. Dabei soll auch auf die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung der unterschiedlichen Regulierungsmodelle eingegangen werden. Die gewonnenen Handlungsempfehlungen aus den untersuchten Ländern können dann Hinweise auf eine mögliche Organisation der Trinkwasserversorgung in Deutschland geben und verschiedene Strategieoptionen von Wasserversorgungsunternehmen aufzeigen. Das fünfte Kapitel geht der Frage nach, welche Bedeutung der Wettbewerb für die Erreichung anderer politischer Ziele, wie Umweltschutz, Versorgungssicherheit oder Wasserqualität hat. Im letzten Kapitel sollen die gewonnenen Erkenntnisse abschließend reflektiert werden.