Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits Immanuel Kant stellte fest, dass die Pädagogik des Experiments bedarf. Die XXX-Schule in Hannover wurde 1972 als ein solches gegründet. Als staatlicher Schulversuch, der für eine radikal antiautoritäre Pädagogik stand, begann sie ihre Praxis. Inzwischen ist sie eine staatlich anerkannte Schule mit Modellcharakter, in deren Alltag ihre radikalen Wurzeln nur noch zu erahnen sind. Durch ihre besondere pädagogische Prägung ist die XXX-Schule verhältnismäßig „frei“ in der Planung und Durchführung ihrer pädagogischen und didaktischen Arbeit. Folglich ist sie keine „Freie Schule“ im Sinne eines Fachterminus. Im Hinblick auf das Thema dieser Arbeit ist die XXX-Schule in ihrem besonderen Konzept zu betrachten. Schule scheint für nicht wenige Schüler ein recht freudloser Arbeitsort zu sein. Umfangreiche Lehrpläne, zahlreiche Lernkontrollen (Diktate, Aufsätze, Tests usw.), Leistungsanreiz oder -druck der Eltern, System der Altersklassen, Selektion in einem dreigliedrigen Schulsystem und mangelnde Reflexion der Lehrer über die eigene Tätigkeit führen zu vielfältigen Formen von ... Zwang ... und von Bestrafung. Einer solchen so genannten Regelschulrealität tritt die XXX-Schule kritisch entgegen. Dabei ist die Dialektik von Freiheit und Fremdbestimmung innerhalb einer schulischen Erziehung das grundlegende Thema ihrer Pädagogik. Schulische „Erziehung wird ... nicht [nur] gesehen als Vorbereitung zum rechten Gebrauch einer zukünftig möglichen Freiheit, sondern bereits als ihre Verwirklichung im ‚Hier und Jetzt’.“ Innerhalb der deutschen Reformschullandschaft wird sie deshalb zu den „neueren radikalen“ Reformschulen gezählt.