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In "Der Sandler" wird eine Geschichte erzählt, die eigentlich gar nicht erzählt werden darf. Denn sie handelt von der Scham des sozialen Abstiegs - und diese Scham macht die Betroffenen schweigen. Der Sandler ist deshalb eine fiktive Geschichte, die Obdachlose ins Zentrum stellt und trotz aller Fiktion ein realistisches und vielschichtiges Bild ihres Alltags auf den Münchner Straßen vermittelt. Karl Maurer. Er mäandert durch die Stadt, besucht Suppenküchen und Kleiderkammern und manchmal wird er von den Bildern seines früheren Lebens eingeholt - von seiner Frau und seiner kleinen Tochter, der…mehr

Produktbeschreibung
In "Der Sandler" wird eine Geschichte erzählt, die eigentlich gar nicht erzählt werden darf. Denn sie handelt von der Scham des sozialen Abstiegs - und diese Scham macht die Betroffenen schweigen. Der Sandler ist deshalb eine fiktive Geschichte, die Obdachlose ins Zentrum stellt und trotz aller Fiktion ein realistisches und vielschichtiges Bild ihres Alltags auf den Münchner Straßen vermittelt. Karl Maurer. Er mäandert durch die Stadt, besucht Suppenküchen und Kleiderkammern und manchmal wird er von den Bildern seines früheren Lebens eingeholt - von seiner Frau und seiner kleinen Tochter, der Zeit als Mathematiklehrer und dem Kind, das ihm vors Auto lief.

Der Sprachlosigkeit der Obdachlosen setzt Markus Ostermair eine Sprache entgegen, die nahe an ihr Leben heranführt, ohne dabei zu werten, zu romantisieren oder voyeuristisch zu sein.
Autorenporträt
Markus Ostermair, geboren 1981, arbeitet seit seinem Studium der Literaturwissenschaft als Übersetzer, Texter und Lehrer für Englisch sowie Deutsch als Fremdsprache. Seine Auseinandersetzung mit dem Thema Obdachlosigkeit begann in der Bahnhofsmission München als Zivildienstleistender. Er nahm an der Bayerischen Akademie des Schreibens teil und erhielt für Der Sandler diverse Stipendien und Förderpreise, darunter das Literaturstipendium der Stadt München und ein Residenzstipendium auf Schloss Wiepersdorf. 'Der Sandler' ist sein literarisches Debüt.
Rezensionen
Rezensent Alex Rühle meint, die großen Verlage sollten sich schämen, Markus Ostermairs Text nichts ins Programm genommen zu haben. Derart gelungen und wichtig findet er den Roman um einen Obdachlosen auf der Schwelle zum Dach überm Kopf, derart gut beobachtet und geschrieben, fern von Kitsch, Moralisierung und Larmoyanz. Auch als Stadtführer München taugt das Buch laut Rühle, komplettiert es doch die Topografie um die eher gemiedenen beziehungsweise unbekannten Orte der Suppenküchen und Missionen. Rühle schätzt die Milieukenntnis des Autors, der in einer Bahnhofsmission gearbeitet hat, und seine Feinarbeit am Text, der geschickt den Ton hält. Gerade in Zeiten gepflegten Gejammers ein Augenöffner in eine andere Welt, die aber nirgends allzu fern ist, findet Rühle.

© Perlentaucher Medien GmbH