Mysterium Zeit. Wie kaum eine andere physikalische Konstante ist die Zeit dem Empfinden und den Schwankungen der Wahrnehmung unterworfen. Sie vergeht wie im Flug oder scheint stillzustehen. Sie ist messbar aber nicht greifbar. Und begreifbar auch nicht. Sie wird permanent angezeigt aber zu kontrollieren ist sie nicht. Ihrem Fluss hat sich alles unterzuordnen. Es gibt kein Vor und kein Zuru ck, nur ein Hier und Jetzt. Und dieses Jetzt existiert nur in der Erwartung an die Zukunft und als Erinnerung an die Vergangenheit. Ein fest definierter Zeitabschnitt wird von verschiedenen Personen auch verschieden wahr- genommen werden, ganz gleich, ob es sich um eine Sekunde oder ein Jahr handelt. Heute wird mit der Zeit gespielt, sie wird abstrahiert, verkompliziert und neu organisiert. Was sich Aristoteles ertra umen mochte und Physiker nur zu spekulieren wagen, vollbringt der Film mit Leichtigkeit: Spru nge durch Raum und Zeit, die Dehnung eines Augenblickes oder die Schrumpfung von Jahrzehnten zu Minuten, die Kinematografie kann das. Diese Arbeit bescha ftigt sich mit den Zusammenha ngen von Film, Filmtechnik und der Wahrnehmung, sie leuchtet das Spiel mit der Zeit im Film na her aus.