Ist es möglich, den Zusammenklang zweier Welten, der Sprache und des Bildes in der Antike darzulegen? Die Wege der Literatur und der Malerei zueinander nachzuvollziehen? Als Kristallisationspunkt wird der Widerhall der Dramen des Euripides auf die süditalischen Vasen des 4.Jhs. v.Chr. gewählt. Dem Hauptteil vorgelagert ist die Erschließung grundlegender Punkte wie: Euripides, seine Zeit, sein Leben, seine Dramen; Erforschung süditalischer Vasen, ihrer Chronologie, ihrer Formen; Merkmale für Annäherung von Vasenbild und Theaterspiel. Auf diesem Kapitel aufbauend, folgt die Hermeneutik der euripideischen Theatergestalten wie Hekabe, Ion, Antiope, Alkmene, Bakchen und Iphigeneia in Aulis. Die Strahlkraft des Bekränzten Hippolytos, Medeias, Iphigeneias und Andromaches reicht aber weit bis in den römischen Kulturkreis. Pompejanische Wandmalereien und Sarkophagreliefs zeigen ihre Darstellungen. Daher ergäbe eine Schlußsetzung mit dem Auslaufen der süditalischen Vasenmalerei eine zu abrupte, willkürliche Zäsur. Die Beantwortung der primären Fragenstellung ergibt nie eine hundertprozentige Sicherheit, wohl aber weist sie den Weg in die kognitive und kreative Welt des antiken Menschen.